Rechtliche, moralische, aber auch wirtschaftliche Herausforderung
Die Gleichstellung der Geschlechter in der Berufswelt ist unumgänglich; sie ist in der Bundesverfassung (Art. 8), im Gleichstellungsgesetz (GlG) sowie in der Freiburger Verfassung (Art. 9) verankert. Sie ist aber auch ein moralisches Gebot, das in den letzten Jahren stark an Priorität gewonnen hat. Und sie ist entscheidend für die Wirtschaft, denn jede Organisation – ob privat oder öffentlich – profitiert davon, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Genuss gleicher Chancen sowie von Arbeitsbedingungen kommen, die den verschiedenen Verpflichtungen des Alltags- und Familienlebens gerecht werden.
Mit dem PGKV zeigt der Staat Freiburg, dass ihm die Gleichstellung von Frau und Mann wichtig ist und dass er sich für diese einsetzt.
Vielzahl von Massnahmen
Im Rahmen des PGKV wurden vom Staat Freiburg zahlreiche Massnahmen umgesetzt: Schulung für Kaderpersonen des Staates, Förderung flexiblerer Arbeitsmodelle, Festlegung von Zielen für die einzelnen Direktionen zur Erreichung einer ausgewogenen Geschlechterverteilung, Betreuungsangebot für kranke Kinder durch den Hütedienst Rotkäppchen, regelmässige Beurteilung der Gleichstellungssituation, usw.
Zahl der Frauen steigend, insbesondere in Kaderpositionen
Der Bericht zeigt insbesondere auf, dass der Frauenanteil in der Zentralverwaltung des Staates Freiburg von 55,4 % im Jahr 2014 auf 58,1 % im Jahr 2020 gestiegen ist. Diese Zunahme betrifft alle Lohnklassen, aber in erster Linie jene über der Klasse 15. Was die oberen Lohnklassen (20–23, 24–27 und 28+) betrifft, erreicht das Verhältnis der Geschlechter 2020 fast die Parität. Aber auch wenn die Frauen in den Klassen 20–23 eine Mehrheit darstellen, sinkt ihr Anteil mit steigender Lohnklasse (Klassen 24–27 und 28+).
Bemühungen fortsetzen, Entwicklung der Unternehmenskultur bewirken
Zur Vervollständigung einer modernen Personalpolitik ist es für den Staat Freiburg äusserst wertvoll, ja unerlässlich, auf einen Gleichstellungsplan zurückgreifen zu können. Dennoch ist unbestreitbar, dass beim Staat Freiburg noch erhebliche Anstrengungen notwendig sind, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarung des Familien-/Privatlebens mit dem Berufsleben sowie – abgesehen von einigen Ausnahmen – den Zugang der Frauen zu höheren Kaderstellen.
Vor diesem Hintergrund werden in der PGKV-Arbeitsgruppe weitere Massnahmen diskutiert, insbesondere im Hinblick auf eine bessere Verteilung der Frauen und Männer in der Hierarchie. Ebenfalls aufgegriffen werden Themen wie die Sensibilisierung für das Risiko der Armut im Alter und die Umsetzung gezielter Analysen.