Neue Massnahmen zur Förderung von ausgewogener Ernährung, regelmässiger Bewegung und guter psychischer Gesundheit
Die Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD) hat die Umsetzung 2022–2025 des neuen kantonalen Programms «Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit» vorgestellt. Im Rahmen dieses Programms, das von Gesundheitsförderung Schweiz (GFS) unterstützt wird, werden 57 Massnahmen zugunsten von ausgewogener Ernährung, regelmässiger Bewegung und guter psychischer Gesundheit der Jugendlichen von 0 bis 20 Jahren und der Seniorinnen und Senioren umgesetzt.
Veröffentlicht am 29. November 2021 - 13h20
Drei Themen in einem einzigen Programm
Die Wechselwirkungen zwischen der körperlichen, psychischen und sozialen Dimension der Gesundheit sind wichtig und anerkannt. Gerade auch im aktuellen Kontext der Corona-Pandemie offenbaren sich diese untrennbaren Verbindungen. Verschiedene Arten von Massnahmen zur Förderung der körperlichen Aktivität können dazu beitragen, den Stress im Alltag zu verringern und so die psychische Gesundheit der Bevölkerung positiv zu beeinflussen. Umgekehrt kann die Förderung einer guten psychischen Gesundheit gesundheitsfördernde Verhaltensweisen in vielen Bereichen anregen.
Ab 2022 wird das neue kantonale Programm «Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit» drei Themenbereiche zusammenführen, die bisher in zwei kantonale Themenprogramme integriert waren, nämlich dem Programm «Ich ernähre mich gesund und bewege mich ausreichend» und dem Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit; Ziel dabei ist insbesondere die Stärkung der Synergien. Ausserdem setzt das neue Programm auf Kontinuität und Verankerung der bestehenden Massnahmen. Die 57 Massnahmen des von GFS unterstützten Programms richten sich an Kinder und Jugendliche von 0 bis 20 Jahren, Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren, die Zuhause leben, sowie die Personen in ihrem Umfeld (Eltern, Angehörige, Fachpersonen). Fünfzehn der Massnahmen sind neu und werden im Rahmen des Programms unterstützt oder entwickelt.
Neben den allgemeinen Themen Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit umfasst das neue Programm spezifischere Themen wie Sturzprävention, Stärkung der psychischen Ressourcen von Betroffenen und ihrem Umfeld oder Förderung eines positiven Körperbildes.
Gesundheit im kantonalen Sportkonzept als Beispiel für Multidisziplinarität
Bestimmte Gesundheitsziele wie z. B. Bewegungsförderung für alle, Fairplay, Integration, Aus- und Weiterbildung, Entwicklung von Infrastrukturen und Bewegungsräumen sind im kantonalen Sportkonzept festgehalten. Das Amt für Sport (SpA) stellte an der Medienkonferenz drei Massnahmen vor, welche die Zusammenarbeit mit der Gesundheitsförderung und Prävention verdeutlichen: den freiwilligen Schulsport, die mobilen Pumptracks zur Förderung des Langsamverkehrs in der Schule sowie die App FriActiv für bewegtes Entdecken für alle und jederzeit.
Spass haben an gesunder Ernährung und Bewegung und gute Gewohnheiten im Umgang mit Bildschirmen schon in jungen Jahren fördern
Die Spielboxen «Bildschirme ABC» des Vereins REPER werden in Form von spielerischen Workshops für Eltern und Kinder eingesetzt und sind als Unterstützung für Eltern beim Bildschirmumgang gedacht. Als Alternative zum Bildschirm werden z. B. Bewegungsaktivitäten empfohlen, um die Kinder vor übermässiger Bildschirmexposition zu schützen und so ihre gesunde Entwicklung zu fördern.
Das Projekt «Die vier Jahreszeiten eines Baumes», das von einer Ernährungsberaterin und einer Psychomotorikerin entwickelt wurde, wird an verschiedenen Orten wie Apotheken, Bibliotheken, Arztpraxen, Betreuungseinrichtungen oder auch Bildungseinrichtungen angeboten. Über einen Baum und eine Broschüre pro Jahreszeit vermittelt dieses Projekt Botschaften, welche die Freude an gesunder Ernährung und Bewegung stärken sollen. Dabei werden Kinder zwischen 4 und 12 Jahren aufgefordert, pro Jahreszeit jeweils 20 Herausforderungen in Angriff zu nehmen.
REPER hat zudem eine «Jugend-Expertise» eingerichtet, um den Gemeinden eine Momentaufnahme der Situation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren aufzuzeigen. Indem der Verein im öffentlichen Raum auf die Jugendlichen zugeht, versucht er, die unterschiedlichen Bedürfnisse der angetroffenen Jugendlichen und Jugendgruppen sowie der lokalen Gemeinschaft zu erfassen, um den sozialen Zusammenhalt zu hinterfragen. Danach besteht für die Gemeinden die Möglichkeit, bei der Fachstelle für Kinder- und Jugendförderung der GSD im Rahmen der Kinder- und Jugendsubvention Unterstützung zu beantragen.
Das Gesamtbudget des Programms 2022‒2025 beläuft sich auf 5 358 000 Franken über einen Zeitraum von vier Jahren.
Andere von der GSD umgesetzte Strategien, namentlich die Strategie «I mache mit!», die Politik «Senior+» und das Konzept zur Bekämpfung von Gewalt in Paarbeziehungen, tragen ebenfalls zur Förderung eines Lebensumfelds bei, das der Gesundheit und dem Wohlbefinden dieser Zielgruppen förderlich ist.
Ein paar Zahlen Heute leiden in der Schweiz über 2 Millionen Menschen an nichtübertragbaren Krankheiten (NCD) wie Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparats. Diese Krankheiten machen 80 % der Gesundheitskosten aus (d. h. 51,7 Milliarden allein für die direkten Kosten) und sind somit ein grosses Problem der öffentlichen Gesundheit. Des Weiteren können psychische Krankheiten jede und jeden betreffen, ohne Rücksicht auf Geschlecht, sozialen Status, Alter oder Glaube. Jede/r Zweite hat mindestens einmal im Leben mit psychischen Problemen zu kämpfen, jede/r Fünfte mit psychischen Störungen. Die Corona-Pandemie hat diese Probleme sogar noch verschärft. In den kommenden Jahren werden NCD weiter zunehmen, besonders wegen der Bevölkerungsalterung. Dieser Anstieg stellt eine nicht unerhebliche Herausforderung für das Funktionieren und die Finanzierung des Gesundheitssystems dar. |
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Dokumente
Herausgegeben von Direktion für Gesundheit und Soziales
Letzte Änderung: 29.11.2021 - 13h22