Das Gesundheitszentrum Süd am Standort Riaz bringt Patientinnen und Patienten, die im südlichen Kantonsteil wohnen, einen klaren Mehrwert: Sie erhalten dank einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit mit spitalinternen und -externen Partnern einen wohnortnahen Zugang zu verschiedenen Spezialsprechstunden, ambulanten Behandlungen und paramedizinischen Dienstleistungen. Die Partner und Fachkräfte, die am Gesundheitszentrum ihre Leistungen anbieten, wurden sorgfältig ausgewählt. Ihre Angebote berücksichtigen die aktuellen und künftigen Gegebenheiten des Gesundheitssystems, die Alterung der Bevölkerung und die Zunahme chronischer Erkrankungen.
Am Gesundheitszentrum bieten künftig das Réseau Santé et Social de la Gruyère (RSSG), das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG), die Lungen- und die Krebsliga, diabetesfreiburg und verschiedene Fachkräfte des HFR ihre Konsultationen unter einem Dach an. Die bisherigen HFR-Sprechstunden – in Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Infektiologie, Angiologie usw. – bleiben bestehen. Neu kommen die Sprechstunden des Stoffwechselzentrums, des multidisziplinären Zentrums für Schmerzevaluation und -behandlung (Wirbelsäuleninfiltrationen) sowie Sprechstunden für Pneumologie, Rheumatologie, Neurologie, Schmerztherapie und Anästhesie hinzu. Die Kosten für die Bauarbeiten betrugen 1,5 Mio. Franken. Durch den Umbau mussten rund zwanzig administrative und medizinische Mitarbeitende in andere Büros des Standorts umziehen.
Das RSSG mit Sitz in Bulle bietet der Bezirksbevölkerung wohnortnahe Dienstleistungen in den Bereichen Hilfe und Pflege zu Hause, Pflegeheimbetreuung und Sozialhilfe. In seinem Koordinations- und Informationszentrum erhalten Einzelpersonen, Familien und pflegende Angehörige Informationen zu sozialmedizinischen Angeboten und administrative Unterstützung. Das Koordinations- und Informationszentrum wird am Standort Riaz über ein Büro verfügen. Die Eröffnung des Gesundheitszentrums Riaz wird für das RSSG den Kontakt mit seinen Klientinnen und Klienten sowie mit hospitalisierten Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen erleichtern, um eine Rückkehr nach Hause oder eine Unterbringung im Pflegeheim optimal zu organisieren. Für das RSSG ist dies ein echter Mehrwert und eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Zusammenarbeit mit den Abteilungen des HFR, unter anderem mit der Patientenberatung, und den übrigen Partnern des Gesundheitszentrums zu stärken. Diese gegenseitige Annäherung wird nicht nur die Kontinuität und Qualität der Versorgung verbessern, sondern ist auch im Hinblick auf die Alterung der Bevölkerung sinnvoll. Dies, indem sie den Patientinnen und Patienten ermöglicht, länger zu Hause zu wohnen und bei Bedarf rasch Unterstützung zu erhalten.
Für die Freiburger Gesundheitsligen – Lungenliga, Krebsliga und diabetesfreiburg – hat die Nähe zu den Partnern den Vorteil, dass die ambulante Versorgung der von ihnen betreuten Personen verbessert wird.
Das FNPG bietet Patientinnen und Patienten des südlichen Kantonsteils am Gesundheitszentrum Riaz neu dezentrale psychiatrische Notfall- und Krisensprechstunden an. Die Anfragen laufen weiterhin über die Orientierungsplattform der Kantonalen Notfallpsychiatrie, FNPG Freiburg (026 305 77 77; ab 1. Februar: 026 308 08 08). Künftig bietet jedoch ein ärztlich-pflegerisches Zweierteam Spezialsprechstunden für Erwachsene sowie bei Bedarf Krisenbegleitungen an vier Halbtagen pro Woche am Standort Riaz an. Bei Bedarf lassen sich auf Anfrage auch Sprechstunden für ältere Menschen organisieren. Das FNPG steht darüberhinaus den Partnern des Gesundheitszentrums zur Verfügung, um zusätzliche Untersuchungen im Bereich der psychischen Gesundheit anzubieten. Für das FNPG ist die Aufnahme ins neue Gesundheitszentrum Süd eine Gelegenheit, den Zugang zur psychischen Versorgung zu verbessern und zu entstigmatisieren sowie in Pflegesituationen, die eine medizinisch-psychologische Betreuung erfordern, enger zusammenzuarbeiten.
Der Grundstein für das Gesundheitszentrum wurde Ende 2021 gelegt, als das HFR in Zusammenarbeit mit den Greyerzer Allgemeinärztinnen und -ärzten das Bereitschaftsdienstzentrum „Maison de garde“ eröffnete. 2022 wurde der Standort baulich an die Bedürfnisse eines Gesundheitszentrums angepasst. Rechts vom Haupteingang befindet sich der ambulante Bereich. Der linke Flügel beherbergt die Tagesklinik, ein medizinisch-pflegerisches Ambulatorium, das Behandlungen und bestimmte Interventionen anbietet. Der Haupteingang wurde in einen informativen, ansprechenden und entspannenden Empfangsbereich umgewandelt. Sprechstunden ohne Termin bietet die Permanence an, die nicht lebensbedrohliche Notfälle behandelt. Die neuen Angebote brauchen Platz: Bis Ende 2025 sollen über der Tagesklinik vier neue Stockwerke entstehen, um alle interessierten Partner aufzunehmen.
Vorerst geht es nun darum, das Gesundheitszentrum Riaz mit einer feierlichen Einweihung einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Am Tag der offenen Tür vom Samstag, 21. Januar haben die Besucherinnen und Besucher von 9 bis 16.30 Uhr Gelegenheit, an einem Dutzend informativen und spielerischen Workshops zu entdecken, wie ein Venenzugang gelegt oder ein Gipsverband angebracht wird oder wie Blutzellen unter dem Mikroskop aussehen. Auf dem Programm stehen zudem vier 30-minütige Publikumsvorträge (auf Französisch), die sich mit Nierenerkrankungen (10 Uhr), chronischen Schmerzen (11 Uhr), invasiver Schmerztherapie (14 Uhr) und Osteoporose (15 Uhr) befassen.
Übrigens: Die vom Gesundheitsnetz Glane organisierte Einweihung des Standorts Billens findet am Freitag, 27. Januar 2023 statt, mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 28. Januar 2023 (10–16 Uhr).
Strategie 2030
Um eine qualitativ hochwertige, bevölkerungsnahe Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, sieht die Strategie 2030 des HFR ein modernes Spitalzentrum mit der nötigen Ausrüstung für die Behandlung komplexer Fälle vor. Dieses wird ergänzt durch Gesundheitszentren in Riaz, Meyriez-Murten und Tafers, die der regionalen Bevölkerung eine Gesundheitsversorgung in ihrer Nähe bieten.
Die Gesundheitszentren haben für die regionale Bevölkerung zahlreiche Vorteile. Je nach Gesundheitszustand muss eine Person im Laufe ihres Lebens vielleicht mehrmals ins Spital. Dass sie eine Spezialistin oder einen Spezialisten aufsuchen muss oder andere Gesundheitsdienstleistungen benötigt, kommt jedoch weitaus häufiger vor. Daher möchte das HFR solche Leistungen koordiniert, gebündelt und dezentral anbieten, und zwar so nah wie möglich an der Bevölkerung. Ihm liegt viel daran, dieses Angebot in Koordination mit anderen Akteuren wie den Gesundheitsligen, dem FNPG, den Spitex-Diensten oder den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu entwickeln, um die Betreuung der Patientinnen und Patienten zu vereinfachen und zu verbessern.