Die Unterkunftssuche, die der Stab Ulysse seit mehreren Wochen betreibt, trägt Früchte: Man konnte sich mit dem Oberamtmann des Glanebezirks, Willy Schorderet, und den Gemeinden auf die Bereitstellung der Räumlichkeiten des ehemaligen Spitals in Billens einigen, mit Aussicht auf 80 bis 100 Plätze. Diese sollen vor allem für die Unterbringung von verletzlichen Personen genutzt werden, die eine besondere Betreuung benötigen: Menschen mit körperlichen Gesundheits-problemen oder schweren Traumata, Menschen mit Behinderungen, Schwangere. In Matran ermöglichte es die Gemeinde, die Anzahl Plätze im Ausbildungs- und Integrationshaus um 30 zu erhöhen.
Über verschiedene andere Unterbringungsmöglichkeiten wird derzeit noch verhandelt. Auch das Jugendamt hält sich bereit, unbegleitete Minderjährige aufzunehmen; für sie steht eine andere Unterbringungslösung als die an der Rue du Botzet zur Diskussion.
Am Donnerstag zog das Aufnahmezentrum für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im Kanton Freiburg ins NH Hotel in der Nähe des Bahnhofs Freiburg um, wo es zwei Stockwerke belegen wird.
Zur Ergänzung der bereits zur Verfügung gestellten Unterkünfte sucht der Stab Ulysse in der Bevölkerung sowie in den Unternehmen, Gemeinden und Vereinen in allen Regionen des Kantons aktiv nach Infrastrukturen für Gruppen- oder Einzelunterkünfte. Vorschläge werden über www.fr.ch entgegengenommen.
Zahl der im Kanton angekommenen Personen noch immer nicht bestimmbar
Die Plätze in den fünf Unterkünften des Kantons wurden neu organisiert, die Unterkunft in Grolley wurde teilweise für die Aufnahme von Familien freigegeben. Insgesamt stehen in den Kollektivunterkünften etwa 40 Plätze zur Verfügung, in Wohnungen an die 100 Plätze.
Es ist weiterhin nicht möglich, zu bestimmen, wie viele ukrainische Staatsangehörige im Kanton eingetroffen sind. Einige kommen auf eigene Faust und werden bei Verwandten untergebracht, andere kommen über Privatpersonen oder -organisationen und werden in Familien beherbergt und wieder andere werden über das Staatssekretariat für Migration (SEM) zugewiesen.
Mehr als 150 Personen wurden dank der Zusammenarbeit von ORS und dem Verein «Wagen wir Gastfreundschaft!» an Familien vermittelt. 116 Personen, die nicht Teil des Projekts ORS/«Wagen wir Gastfreundschaft!» sind, haben sich für eine Unterstützung an ORS gewandt; sie leben in Familien, mit denen keine Vereinbarung eingegangen wurde.
278 Familien sind bereit, Menschen aufzunehmen (715 Plätze) und 286 haben sich angemeldet, müssen aber noch kontaktiert werden.
Schliesslich hat das Amt für Bevölkerung und Migration bislang 100 S-Ausweise ausgestellt.