Die Slogans: Vapes sind Sucht, Vapes sind Verschmutzung, Vapes sind Abzocke
Die aktuelle Kampagne «Vapes: Wir schauen genau hin!» wurde ursprünglich von der Stadt Lausanne ins Leben gerufen und nun an unseren Kanton angepasst. Sie hat zum Ziel die Erwachsenen für die Vapes und ihre Gefahren zu sensibilisieren und den Dialog mit den Jugendlichen zu fördern. Eltern, Lehrpersonen und Erwachsene aus dem Sport- und Freizeitbereich sind eingeladen, mit den Kindern und Jugendlichen über Vapes zu sprechen, sie zu informieren und ihnen zu helfen, Entscheidungen im Sinne ihrer Gesundheit zu treffen. Die Kampagne wird über die sozialen Netzwerke und in den öffentlichen Verkehrsmitteln des Kantons verbreitet sowie Fachleuten zur Verfügung gestellt.
Auf der Webseite des CIPRET, stehen Fachleuten und Personen aus dem Umfeld der Kinder und Jugendlichen zahlreiche Ressourcen zur Verfügung, die insbesondere auch von der neuen Website vapefree.info hervorgegangen sind. Ermöglicht hat dies eine Zusammenarbeit der direktionsübergreifenden Fachstelle Gesundheit in der Schule BKAD-GSD, des Jugendamts (JA), des Amts für Sport (SpA) und REPER. Die Webseite enthält Informationsmaterial über das Produkt, seine Inhaltsstoffe und Risiken. Es gibt auch Videos, um mit Kindern und Jugendlichen über das Thema zu sprechen, Videos für Jugendliche oder Vorschläge für Eltern-Kind-Aktivitäten. Ebenfalls auf der Webseite zu finden sind Unterrichtsmaterialien für Lehrpersonen sowie die Bilder und das Material der Kampagne «Vapes: Wir schauen genau hin!».
Harmloses Aussehen verschleiert Abhängigkeit und Gesundheitsrisiken
Bunte Röhrchen, die wie Leuchtstifte, Lipgloss oder USB-Sticks aussehen; sie schmecken nach Wassermelone und werden in den sozialen Netzwerken als cool und lustig angepriesen. So sprechen die Vapes bereits Jugendliche ab der Primarschule an. Die elektronischen Einwegzigaretten bestehen aus einem Kunststoffgehäuse mit einer Batterie und einem Zerstäuber, die eine Flüssigkeit erhitzen und Dampf erzeugen. Die Flüssigkeit enthält in der Regel Glyzerin, Aromastoffe, Nikotin und andere Chemikalien, die teilweise giftig und gesundheitsschädlich sind.
Das in den Vapes enthaltene Nikotin ist synthetisch und macht stärker abhängig als das Nikotin in Tabakblättern, die für die Herstellung herkömmlicher Zigaretten verwendet werden. Ausserdem ist die Nikotinkonzentration in den Vapes meist hoch. Bei Jugendlichen macht der Nikotinkonsum extrem süchtig und kann die Entwicklung des Gehirns bis zum Alter von 25 Jahren beeinträchtigen. Diese Vapes bergen also ein Gesundheitsrisiko!
Der Kanton Freiburg hat im Januar 2021 den Artikel 31 des Gesetzes über die Ausübung des Handels angepasst. Das Mindestalter für den Verkauf wurde auf 18 Jahre angehoben und neue Produkte der Tabakindustrie, z. B. Vapes, wurden in den bestehenden gesetzlichen Rahmen integriert. Auf Schulebene verbietet das Schulgesetz den Schülern ausdrücklich den Besitz, den Konsum, den Verkauf oder den Vertrieb von Zigaretten, E-Zigaretten oder anderen Tabakprodukten während der Schulzeit.
Auch aus ökologischer Sicht fällt die Bilanz sehr negativ aus: Die Batterien der Vapes enthalten Lithium, Kobalt und Nickel und aus dem Kunststoffgehäuse können gefährliche Chemikalien austreten. Die Vapes sind also hochgradig umweltschädlich!
Zahlen, die zum Handeln auffordern
Eine Umfrage von Unisanté zeigt, dass sechs von zehn Westschweizer/innen im Alter von 14 bis 25 Jahren bereits Vapes ausprobiert haben, davon drei von zehn in den letzten 30 Tagen.
Auf nationaler Ebene ergab die HBSC-Studie, dass 4 % der 11-Jährigen bereits E-Zigaretten ausprobiert haben. Dieser Anteil steigt mit zunehmendem Alter. So haben etwa 19.6 % der 13-Jährigen und 41.9 % der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler bereits Vapes ausprobiert. Zwischen 2018 und 2022 nahm der Konsum bei den 15-Jährigen stark zu, insbesondere auch bei den Mädchen. Sie gaben an, in den letzten 30 Tagen mindestens einmal E-Zigaretten, Tabakprodukte zum Erhitzen und Snus konsumiert zu haben. Die Kategorie E-Zigarette der Studie umfasst Vapes, auch wenn diese nicht explizit genannt werden.
Das Jugendalter ist gekennzeichnet durch Experimentierfreude und eine erhöhte Risikobereitschaft, insbesondere beim Konsum psychoaktiver Substanzen wie Nikotin. Obwohl das Experimentieren als normaler Teil des Entwicklungsprozesses angesehen werden kann, sind negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Entwicklung einer Abhängigkeit möglich. Dieses Risiko steigt bei Produkten wie Vapes, da sie synthetisches Nikotin enthalten, das stärker abhängig macht und in teilweise hohen Konzentrationen enthalten ist. Ein wichtiges Ziel der Kampagne ist es, den Einstieg in den Tabakkonsum zu verhindern.
CIPRET Freiburg
Das CIPRET ist das kantonale Kompetenzzentrum für Tabak und Nikotinprodukte und gehört zur Freiburger Lungenliga. Es setzt im Auftrag der GSD das kantonale Tabakpräventionsprogramm um. Jugendliche sind eine Hauptzielgruppe des Programms, das den Konsum von Tabak und Nikotinprodukten aus unserem Alltag verbannen soll. Zahlreiche Projekte zielen darauf ab, den Konsum bei Jugendlichen zu verhindern. So stärkt beispielsweise das Escape Game «Mission Télomère» die persönlichen Kompetenzen der Jugendlichen, während die interaktive Ausstellung «Tabak im Fokus» das thematische Wissen erhöht.