Nun werden nicht dringende Wahleingriffe bis auf Weiteres verschoben, um die Versorgung dringender Fälle sicherzustellen.
Das Schweizer Spitalwesen steht seit Monaten unter Druck. Dies gilt auch für das freiburger spital (HFR). Um dringende Fälle aufnehmen zu können, muss eine Mindestanzahl Betten bereitstehen. Der Andrang in den Notaufnahmen und Permanences ist jedoch nach wie vor gross. Zudem werden jeden Tag etwa 30 Betten von Personen belegt, die auf einen Platz in einem Pflegeheim warten. Hinzu kommen zahlreiche Covid-19-Patientinnen und -Patienten, und die Pädiatrie-Abteilung wird durch eine Bronchiolitis-Epidemie stark beansprucht. All dies, obwohl es erst Herbst ist und die Grippe noch nicht grassiert.
Das HFR hat in den letzten Monaten eine ganze Reihe von Sofortmassnahmen ergriffen. So stellte es zusätzliches Pflegepersonal an, richtete einen begleiteten Transportdienst ein und verstärkte die Koordination mit dem Versorgungsnetzwerk, um die Verlegung von Patientinnen und Patienten in Pflegeheime zu erleichtern. Diese und verschiedene interne Massnahmen sorgten dafür, dass die Bettenbelegung in den letzten Wochen auf einem akzeptablen, wenn auch sehr hohen Niveau blieb. Bettenschliessungen wegen Personalmangels konnten vermieden werden.
In den letzten Tagen hat der Druck massiv zugenommen: Die Bettenauslastung ist auf dem Höchststand. Weil Personal fehlt, können jedoch keine zusätzlichen Betten eröffnet werden. Da alle Spitäler überlastet sind, ist auch die Verlegung von Patientinnen und Patienten in einen anderen Kanton keine Lösung. Um Patientinnen und Patienten, die dringend behandelt werden müssen, weiterhin einwandfrei versorgen zu können, muss das HFR daher einzelne Wahleingriffe verschieben. Dies betrifft Operationen, deren Aufschub keine direkten Auswirkungen auf den Gesundheitszustand des Patienten hat – z. B. orthopädische oder HNO-Operationen –, sowie pneumologische Kontrollen.
Das HFR ist sich bewusst, dass diese Situation für die betroffenen Patientinnen und Patienten nicht angenehm ist, und setzt alles daran, Umfang und Dauer der Verschiebungen möglichst zu begrenzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Spitälern, die Betten schliessen mussten, hat das HFR seine Kapazität erhöht. Es dankt seinem gesamten Personal für seinen enormen Einsatz und der Bevölkerung für ihr Verständnis und ihre Unterstützung in dieser schwierigen Situation.