Im Rahmen der Auseinandersetzung mit der BVD sind im April 2022 zwei Studien veröffentlicht worden. Die eine wurde von Grangeneuve und die andere von der Nutztiergesundheit Schweiz durchgeführt. Die Studien befassten sich mit den Besonderheiten des BVD-Geschehens im Kanton Freiburg. Zu diesem Zweck besuchten die Autoren mehrere Betriebe unterschiedlicher Grösse und Struktur, tauschten sich mit Tierhalterinnen und Tierhaltern, praktizierenden Tierärzten und den zuständigen kantonalen Stellen aus. Ziel war es unter anderem, die Natur der Infektionsketten, die Schwierigkeiten der Landwirtinnen und Landwirte sowie die Anwendung und Wirksamkeit der eingeführten Massnahmen zu verstehen. Aus den Berichten geht insbesondere Folgendes hervor :
Studie Grangeneuve:
- Die indirekten Kosten, die aufgrund der Sperrung eines von BVD betroffenen Betriebs entstehen, variieren erheblich von Betrieb zu Betrieb. Um effizienter zu werden, müssen diese Unterschiede bei der BVD-Bekämpfung berücksichtigt werden können. Was die Kosten der von der Krankheit betroffenen Tiere betrifft, vergütet die vom Kanton unterstützte Nutztierversicherungsanstalt (Sanima) deren Marktwert.
- Die psychische Belastung aufgrund der Sperrung des Betriebs ist bei allen im Rahmen des Projekts untersuchten Betrieben real und konstant.
- Eine gute Kommunikation ist bei der Bekämpfung der BVD unerlässlich.
Studie Nutztiergesundheit Schweiz:
- Überdurchschnittliche Betriebsgrössen führen tendenziell dazu, dass das Virus sich länger in einer Tierhaltung halten kann und sich die Umsetzung von Massnahmen komplex und arbeitsaufwändig gestaltet.
- Die kritischen Elemente bei der BVD-Infektionskette sind hauptsächlich die Vorgänge rund um die Abkalbung und die Kontakte zu den trächtigen Tieren.
- Die ordnungsgemässe Anwendung der Guten Landwirtschaftlichen Praxis und Hygiene (Biosicherheit) durch alle Beteiligten (ob betriebsintern oder extern) ist von entscheidender Bedeutung.
Diese Studien sind unten vollständig verfügbar.