Der Aktionsplan ist aus Diskussionen zwischen der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) und Bio Freiburg, einer von 32 Mitgliedorganisationen von Bio Suisse (Knospe) hervorgegangen. Weitere Partner (Bio Suisse, das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL, der Freiburgische Bauernverband, das Amt für Landwirtschaft, das Landwirtschaftliche Institut Grangeneuve LIG, AGRIDEA, Progana) beteiligen sich an diesem Projekt und unterstützen es. Ziel des Projekts ist es, die Anzahl Biobetriebe im Kanton bis 2020 um 50% zu steigern, was bedeutet, dass pro Jahr rund zehn neue Bioproduzenten hinzukommen, eine Anstiegsrate, die nun schon seit drei Jahren eingehalten wird.
Gegenwärtig sind 5% der Landwirtschaftsbetriebe im Kanton Biobetriebe (rund 140) und 5% der Landwirtschaftsflächen haben das Label Bio Suisse, während auf nationaler Ebene die 12%-Marke (Betriebe und Flächen) überschritten wurde. Damit sich die Situation auch im Kanton positiv weiterentwickelt, sieht das Programm zahlreiche Aktionsbereiche vor: Strukturbeiträge an die Produktion (namentlich Unterstützung durch Beratung bei der Umstellung auf Bio) und an die Vermarktung (über Grossverteiler oder durch die Förderung kurzer Absatzkanäle), Verbesserung der Rahmenbedingungen, insbesondere indem dem Bedarf an Arbeitskräften auf Biobetrieben über die Standardarbeitskräfte (SAK) besser Rechnung getragen wird. Die verschiedenen Massnahmen müssen mit den finanziellen Mitteln entwickelt werden, die die Agrarpolitik 14-17 und die kantonalen Förderprogramme zur Verfügung stellen.
Des Weiteren sollen auch gemeinsame Kommunikationsaktionen lanciert werden, um die Wahrnehmung der Biolandwirtschaft sowohl bei den Produzenten als auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten zu verbessern. Im Bereich Bildung wird ein Schwerpunkt auf die Beratung, die Grund- und Weiterbildung sowie Versuche, namentlich am LIG, gelegt.
Nach der Umsetzung der im Aktionsplan vorgeschlagenen Massnahmen, wird sich der Kanton Freiburg auf dem Markt der Bioprodukte hervorheben, deren Umsatz sich 2011 in der Schweiz auf 1'738 Millionen Franken belief. Davon wurden mehr als 73% von den Grossverteilern (Coop und Migros) umgesetzt. Die übrigen 27% der Marktanteile teilen sich die Biofachgeschäfte (13.2%; 229 Mio. CHF), die Direktvermarkter (5.3%; 92 Mio. CHF) und andere Detailhändler (8.2%; 142 Mio. CHF). Bei gewissen Kategorien von Bioprodukten stieg die Nachfrage 2011 stark an (+8% beim Fleisch, +8.9% bei Bio-Eiern). Dies zeigt die zunehmende Bedeutung des Biosektors in der Schweizer Nahrungsmittelwirtschaft.
Einige Schlüsseldaten
- 24.08.2011 - Verschiedene Akteure aus der Schweizer und Freiburger Landwirtschaft treffen sich, um über die Entwicklung und die Förderung der biologischen Produktion im Kanton Freiburg zu diskutieren.
- 28.02.2012 - Es wird eine Projektgruppe zur Förderung des Biolandbaus im Kanton gebildet.
- 26.11.2012 - 100 Personen nehmen an der Zukunftstagung Biolandbau am LIG teil und bringen Ideen ein für den zukünftigen Bioaktionsplan.
- 31.01.2013 - Die Projektgruppe legt einen Aktionsplan zur Förderung des Biolandbaus im Kanton Freiburg vor.
- 10.07.2013 - Die definitive Version des Aktionsplans wird von den Auftraggebern, Marie Garnier, Direktorin ILF, und Vitus Schafer, Präsident von Bio Freiburg, unterzeichnet.
- 02.10.2013 - Der Aktionsplan wird vom Leitungskomitee des Projekts und den wichtigsten Akteuren der schweizerischen und Freiburgischen Landwirtschaft formell genehmigt.
- 13.12.2013 - Veröffentlichung des Aktionsplans zur Förderung der Entwicklung des Biolandbaus im Kanton Freiburg.