Letztes Wochenende besetzten rund dreissig Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 23 Jahren das Rathaus. Diese Besetzung war durchaus erlaubt, denn sie fand im Rahmen der zweiten Ausgabe der Freiburger Jugendsession statt. Während zwei Tagen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Kanton den demokratischen Prozess erleben und über aktuelle Themen diskutieren.
Nach der Ansprache von Didier Castella, dem Direktor der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD), wurden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in verschiedene zweisprachige Kommissionen aufgeteilt und erhielten die Aufgabe, eine Motion zu einem Thema, das ihnen ein besonders Anliegen ist, auszuarbeiten. Die behandelten Themen reichten von Prekarität bei Jugendlichen bis hin zu Teilnahme am politischen Leben. Experten und Grossratsmitglieder betreuten die Jugendlichen, vermittelten ihnen die theoretischen Grundlagen und teilten ihre Erfahrungen zum Parlamentsbetrieb.
Der Sonntag, 20. Oktober, war den Debatten im Plenum gewidmet. Die Teilnehmenden konnten im Grossratssaal ihre Vorschläge präsentieren und verteidigen, Änderungsanträge anbringen und darüber abstimmen. In den Motionen ging es um so unterschiedliche Themen wie zum Beispiel Einweg-E-Zigaretten oder die Förderung von Landwirtschaftsprodukten aus der Region. Alle fünf Motionen werden dem Grossen Rat übergeben. Grossratspräsident Adrian Brügger schloss die Jugendsession am Ende des Nachmittags und im Anschluss daran traf man sich zu einem Apero.
Das Organisationskomitee zieht eine positive Bilanz dieser zweiten Ausgabe der Freiburger Jugendsession. Die dritte Ausgabe wird im Herbst 2026 stattfinden.