Der Verwalter der Nutztierversicherungsanstalt Sanima, Hubert Jungo, tritt Ende Juli 2017 im Alter von 64 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand. Die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) dankt Hubert Jungo für seinen unermüdlichen Einsatz zugunsten der versicherten Tierhalter und der Viehproduzenten.
Hubert Jungo, Doktor der Wirtschaftswissenschaften, begann seine Karriere 1984 als Dienstchef des kantonalen Veterinäramts (administrativer Verantwortlicher des Amts), als Verwalter der Viehversicherungskassen und ab 1985 als Geschäftsführer der Freiburgischen Viehverwertungs-Genossenschaft.
Kaum hatte er sein Amt angetreten, liessen die Herausforderungen nicht lange auf sich warten. So musste er bereits im ersten Jahr seiner Tätigkeit die Ausmerzung von rund 1500 Stück Rindvieh auf über 100 verschiedenen Betrieben organisieren, die von der Tierseuche IBR/IPV betroffen waren. Im Jahr darauf erhielten die Viehversicherungskassen, deren Verwalter er war, den Status einer öffentlich-rechtlichen Anstalt. Zum ersten Mal seit ihrer Bildung im Jahr 1808 konnten die Versicherungskassen nun auf eine finanzielle Beteiligung des Staates an den tatsächlichen Ausgaben für die Tierseuchenbekämpfung und für die Entschädigungen der durch eine Tierseuche entstandenen Verluste zählen. Dank dieser dualen Finanzierung (Prämien - Staat) konnten die notwendigen Reservefonds gebildet werden, unter anderem für die Bekämpfung von Tierseuchen wie der Bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE), der Lungenentzündungen der Schweine (EP/APP), der Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD), der Rindertuberkulose oder der Vogelgrippe. 2003 wurde das Gesetz über die Viehversicherung einer Totalrevision unterzogen und sein Geltungsbereich auf Geflügel und Fische aus Fischzuchten ausgeweitet. Die Nutztierversicherungsanstalt erhielt nun den Namen Sanima und Hubert Jungo gab die administrative Verantwortung des Veterinäramts ab.
Ab 1997 und der neuen Bundesgesetzgebung über die Entsorgung tierischer Abfälle setzte sich Hubert Jungo für die Schaffung und den Betrieb eines effizienten kantonalen Netzes von Kadaversammelstellen ein mit der Anpassung gewisser Sammelstellen und dem Bau von drei neuen in Düdingen (2008), Châtillon / Posieux (2010) und La Joux (2014).
Als Geschäftsführer der Freiburgischen Viehverwertungs-Genossenschaft verkaufte Hubert Jungo seit 1985 auf den öffentlichen Viehmärkten nicht weniger als 260'000 Stück Rindvieh. Diese während dem zweiten Weltkrieg zur Überwachung des Schlachtviehmarktes eingeführten öffentlichen Märkte wurden von der Freiburgischen Viehverwertungs-Genossenschaft übernommen. Seit den 60er-Jahren organisiert die Viehverwertungs-Genossenschaft im Auftrag des Staates die verschiedenen Ausmerzaktionen zur Förderung des Viehabsatzes. Diese Märkte spielten während den beiden BSE-Krisen eine wichtige Rolle. Namentlich dank der Übernahmegarantie stellten sie für die Viehproduzenten, die damals besonders schwierige Zeiten durchlebten, ein Sicherheitsnetz dar. In diesem Sinne hat Hubert Jungo stets die Transparenz und den Wettbewerb auf den öffentlichen Schlachtviehmärkten verteidigt, um den Viehproduzenten die bestmögliche Wertschöpfung zu garantieren.
Sachkundig und bescheiden war Hubert Jungo in all diesen Jahren im Dienste des Staates und für die freiburgischen Landwirte tätig, indem er sich für den Erhalt und die Verbesserung eines soliden Versicherungssystems gegen das Risiko der Tierseuchen und für einen effizienten Viehabsatz auf den öffentlichen Märkten einsetzte.
Die Stelle des Verwalters der Nutztierversicherungsanstalt Sanima wird bis am 6. Februar 2017 ausgeschrieben.