Zwischen dem 23. und 30. Mai wurden mehrere Tausende tote Fische im Flussbett der Saane in der Freiburger Unterstadt gefunden. Dieses aussergewöhnliche Ereignis, das unter diesen Bedingungen und in diesem Ausmass bisher noch nicht vorgekommen war, betrifft nur eine einzige Fischart. Es handelt sich um Lauben, kleine Fische, die ruhiges Wasser im Kies am Flussufer suchen, um zu laichen. Um die Ursachen für diese Vorkommnisse zu ergründen, führt das WaldA derzeit mit Unterstützung von Groupe E eine Untersuchung durch. Das WaldA hat ausserdem eine Probe von rund 100 Fischen zur Analyse ins Tierspital Bern geschickt. Der Abschlussbericht wird am Dienstag, 6. Juni 2017, verfügbar sein.
Fische vermutlich an einem Schock gestorben
Die ersten Nachforschungen haben ermöglicht, bestimmte Gründe für das Fischsterben auszuschliessen und eine Arbeitshypothese auszuarbeiten. Es ist möglich, dass Groupe E auf den Kiesbänken bei der Bernbrücke unbewusst ein günstiges Umfeld für das Laichen der Lauben schuf, weil die Turbinen im Elektrizitätswerk Oelberg auf niedrigem Niveau liefen. Während der Befruchtung der Eier, welche die Weibchen auf den Kiesbänken abgelegt haben, haben die Männchen wahrscheinlich ihren Fluchtinstinkt verloren, als der Wasserstand aufgrund der Schwankungen durch die Wasserkraftproduktion gefallen ist. So haben sie sich auf dem Trockenen wiedergefunden und sind am Schock gestorben.
Erste vorsorgliche Massnahmen
Um zu verhindern, dass ein solches Ereignis erneut vorkommt, hat Groupe E vorübergehend das Einsatzprogramm der Turbinen an der Saane angepasst. Nachdem die toten Fische am Morgen gefunden wurden, wird als erste Massnahme der Einsatz des Kraftwerks Ölberg in der Nacht gestoppt, es sei denn, es liegen aussergewöhnlichen Wetterbedingungen vor. Nach ersten Beobachtungen am Mittwochmorgen scheint die Massnahme erfolgreich zu sein. In jedem Fall werden Groupe E und das WaldA die Untersuchungen weiterführen, um eine dauerhafte Lösung zu finden.
Fischsterben in Freiburg: Groupe E passt den Kraftwerkseinsatz an
Innert einer Woche wurden im Flussbett der Saane mehrere Tausende tote Lauben gefunden. Das Amt für Wald, Wild und Fischerei (WaldA) führt derzeit in Zusammenarbeit mit Groupe E eine Untersuchung durch, um dieses aussergewöhnliche Phänomen zu verstehen. Solange die Ergebnisse noch nicht vorliegen, ergreift Groupe E vorsorgliche Massnahmen. Diese bestehen darin, den Einsatz der Turbinen im Kraftwerk Ölberg nahe der betroffenen Zone anzupassen.
Veröffentlicht am 31. Mai 2017 - 16h00
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Herausgegeben von Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft
Letzte Änderung: 31.05.2017 - 16h00