Die freiburgische Landwirtschaft behält ihre volle wirtschaftliche Bedeutung und stellt ein wichtiges Glied in einer sehr dynamischen Wertschöpfungskette dar. Die Stellen in der Landwirtschaft und im Nahrungsmittelsektor liegen in unserem Kanton weit über dem landesweiten Durchschnitt. Allein der Zweig des Gruyère AOP generiert rund 450 Millionen Franken Umsatz jährlich und 6'000 Arbeitsstellen, davon die Hälfte im Kanton Freiburg.
In diesem Kontext ist das Landwirtschaftliche Institut Grangeneuve (LIG) ein weit über die Kantonsgrenzen hinaus anerkanntes Kompetenzzentrum für auf der ganzen Wertschöpfungskette der Produktion des Primärsektors tätige Berufsgruppen. Sein Auftrag ist es, die Berufsleute auszubilden und beim Erwerb der für ihre Tätigkeit notwendigen Methoden- und Berufskompetenzen zu begleiten. Die Herausforderungen sind vielfältig. In der Landwirtschaft geht es vor allem darum, mehr zu produzieren und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu erhalten und die Qualität und Echtheit der Produkte sicherzustellen.
Die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft nahm die Antworten auf zwei parlamentarische Vorstösse (Anfrage "Freiburgische Landwirtschaft, wohin gehst du?" der Grossräte Pierre-André Grandgirard und Nicolas Lauper und Motion "Landwirtschaftliches Institut Grangeneuve: Zukunft als führendes landwirtschaftliches Ausbildungszentrum" der Grossräte Pierre-André Page und Pierre-André Grandgirard) zum Anlass, heute Nachmittag die Schwerpunkte der zukünftigen Entwicklung des LIG vorzustellen.
Mit dem Institut für Lebensmittelwissenschaften von Agroscope als neuen Nachbarn erhält Grangeneuve eine nationale, und sogar internationale Dimension und stärkt seine Besonderheit, alle Akteure der Lebensmittelproduktion an einem Standort zusammenzubringen. Grangeneuve und Strickhof im Kanton Zürich werden so zu den beiden grössten Zentren für Forschung, Ausbildung, Beratung und Dienstleistungen im Lebensmittelbereich. Mit seiner einzigartigen Entwicklung stärkt Grangeneuve die Attraktivität unseres Kantons für den ganzen Sektor spürbar.
So hat der Staatsrat für die Jahre 2015 bis 2018 10 Millionen Franken im Finanzplan aufgenommen und die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft ILFD mit der Ausarbeitung eines Gesamtkonzepts beauftragt. Es müssen entsprechend den vorgesehenen Finanzmitteln Prioritäten gesetzt und zwischen verschiedenen Optionen für die Gebäudestandorte ausgewählt werden. Dieses Mandat wurde Anfang September 2014 erteilt, die Resultate werden im ersten Semester 2015 erwartet.
Die Überlegungen berücksichtigen namentlich die Grundsätze des Masterplans, in dem in groben Zügen die Verteilung der verschiedenen Institutionen (LIG, Agroscope …) am Standort skizziert ist und der ebenfalls heute Nachmittag vorgestellt wurde.