In den Wäldern rund um die Gastlosen hat sich eine aussergewöhnlich reichhaltige Fauna und Flora entwickelt. Das Gebiet weist eine bemerkenswert hohe Biodiversität auf mit vielen Arten, die anderswo selten geworden sind (z.B. Haselhuhn, Dreizehenspecht, Raufusskauz) und verschiedenen besonderen Waldtypen (Arvenwald, der nördlich der Alpen sehr selten ist, Ahorn-Wälder auf Geröll, Fichtenwald auf Blockschutt usw.).
Um diese besonderen Naturwerte zu erhalten, startet die Gemeinde Jaun zusammen mit allen betroffenen Waldbesitzern und dem Amt für Wald, Wild und Fischerei im Perimeter "Gastlosen-Stillwasserwald" ein Projekt, bei dem es darum geht, die Tier- und Pflanzenwelt zu fördern. Für die Dauer von 10 Jahren sind verschiedene aktive und passive waldbauliche Massnahmen geplant, die insbesondere die Schaffung von Verjüngungsflächen oder Altholzinseln vorsehen. Diese Massnahmen wurden im Einvernehmen mit den betroffenen Waldbesitzern beschlossen (der Kanton Freiburg, die Gemeinde Jaun und sechs Privateigentümer). Ein Arten-Monitoring soll den Erfolg des Projekts messen.
Das Waldbiodiversitäts-Projekt erstreckt sich über eine Fläche von 365 ha, in einem Waldsektor mit schwacher wirtschaftlicher und Schutzfunktion. Er eignet sich daher besonders gut für Massnahmen zur Förderung der Biodiviersität, zumal er mehrere auf kantonaler und nationaler Ebene bedrohte Arten beherbergt. Dieses Projekt wird im Rahmen von Programmvereinbarungen zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte vom Amt für Wald, Wild und Fischerei finanziert.