Microgreens und Freiburger Safran
Das Unternehmen Pousses en l'Air, das bei der Stiftung St-Louis in Freiburg situiert ist, hat sich in der Vertikalkultur von höchstwertigen Gemüsesprossen (auch Microgreens genannt) spezialisiert. Diese nährstoffreichen Jungpflanzen werden 100% biologisch angebaut und von Hand abgelesen, was eine maximale Frische garantiert. Die Vertikalkultur ermöglicht eine optimale Nutzung der Flächen, eine schnelle Produktion und einen geringeren Wasserverbrauch. Das Projekt enthält auch eine soziale Komponente, indem es die Bewohnerinnen und Bewohner der Stiftung miteinbezieht.
Unter den beiden Labels Les Vergers du Guéravet und Safran Fribourgeois hat Fabien Fragnière ein Projekt auf die Beine gestellt, das die Safrankultur in Grolley und die Kultur von Hochstamm-Obstbäumen in Agroforstwirtschaft kombiniert. Das Projekt zielt darauf ab, die Safrankultur zu verbessern. Dies soll etwa mit der Verwendung von erhöhten Holzkübeln, die das Pflücken und Trocknen erleichtern, oder von Schutzgittern gegen die Mäuse erreicht werden. Aus der 100% lokalen und handwerklichen Produktion ist ein breites Sortiment an Produkten entstanden wie etwa Konfitüren, Teigwaren, Biskuits, Früchtepüree für Joghurts oder Vin cuit.
Hanföl und Sensler Erdnüsse
Ziel des Freiburger Start-ups FLOW ist es, die Schweizer Hanfbranche auf nachhaltige Weise auszubauen. Mit der Entwicklung von Anwendungen für verschiedene Bereiche – von Lebensmitteln bis hin zum Baugewerbe – möchte es in der Branche eine führende Position einnehmen. Das Projekt umfasst die Einrichtung einer Ölmühle, um Hanf und andere lokale Kulturen zu pressen. FLOW strebt danach, die Landwirtschaft zu diversifizieren, logistische Kosten zu senken und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
Mit «CHacahuètes 2.0» hat Daniel Schaller den Anbau von Sensler Bio-Erdnüssen in Wünnewil in Angriff genommen. Angesichts der Preissenkung für Bio-Knoblauch, den er ursprünglich angebaut hatte, entschied Daniel Schaller sich, seine Trocknungsanlage wieder in Betrieb zu nehmen – und beweist so, dass eine Diversifizierung der biologischen und nachhaltigen Landwirtschaft in der Region möglich ist.
Publikum kann mitbestimmen
Der landwirtschaftliche Innovationspreis, der 1998 von der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD) ins Leben gerufen wurde, zeichnet alle zwei Jahre innovative Projekte in den Bereichen Land- und Ernährungswirtschaft aus. Dank der Partnerschaft mit den beiden Verbänden der Freiburger Raiffeisenbanken (für den deutsch- und französischsprachigen Kantonsteil) kann die Jury ein Preisgeld von insgesamt CHF 30'000.- vergeben. Mit dem Preis können bereits ausgereifte Projekte gefördert werden, die auf die zahlreichen Herausforderungen reagieren, vor denen sich die Landwirtschaft gestellt sieht: Klimawandel, Selbstversorgung, Biodiversität usw.
Der Publikumspreis im Wert von CHF 5'000.-, eine Neuerung der letzten Ausgabe 2022, wird auch dieses Jahr wieder verliehen. Die vier Finalistenprojekte werden ab dem 2. April 2024 durch den Medienpartner Frapp vorgestellt. Das Publikum wählt sein Lieblingsprojekt über eine Online-Abstimmung auf der Website innovation-pia.ch.
Die fünfköpfige Jury, sowie mit beratender Stimme eine Vertreterin und ein Vertreter der Raiffeisenbanken, unter dem Vorsitz von Staatsrat Didier Castella, dem Direktor der ILFD, wird die Preise an der Preisverleihung vergeben, die am 12. Juni 2024 stattfindet.
Mehr Informationen über die Finalisten und den landwirtschaftlichen Innovationspreis finden Sie unter: innovation-pia.ch/de.