Quellen sind Grundwasseraustritte und stellen den Übergangsbereich zwischen dem Grundwasser und dem Oberflächenwasser dar. Abgesehen davon, dass sie wichtig für unser Trinkwasser sind, bilden sie auch einen wertvollen Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten. Das nährstoffarme Wasser weist das ganze Jahr über eine konstante Temperatur auf und beherbergt Organismen, die für diesen speziellen Lebensräum spezialisiert und häufig bedroht sind. Trotz ihrer geringen Grösse enthalten Quellen viele verschiedene Mikrohabitate mit zahlreichen Organismen.
Zahlreiche Eintagsfliegen-, Steinfliegen- und Köcherfliegenarten sind auf diesen Lebensraum spezialisiert. Die Tiere bewohnen das Grundwasser, den Quellbach und die feuchten Gebiete um den Wasseraustritt. Daher stellen Quellen abwechslungsreiche Klein-Lebensräume für zahlreiche bedrohte Arten dar.
Natürliche Quellen stellen einen schützenswerten Lebensraum gemäss Bundes- und kantonalem Recht.
Die Quellen sind als jedoch Lebensraum stark bedroht. Viele Quellen sind bereits gefasst worden, daher gibt es heute nur noch wenige Quellen in natürlichem Zustand, die ihre ökologische Rolle wahrnehmen können. Die noch vorhandenen natürlichen Quellen sind anfällig für menschliche Aktivitäten (Landwirtschaft, Urbanisierung) und der Mangel an Daten macht es schwierig, sie zu schützen.
Das Amt für Wald und Natur hat darum ein Inventar der natürlichen Quellen auf dem Kantonsgebiet erstellt. Mehr als 600 potenzielle Quellen sind im Gelände aufgesucht worden, von denen 357 als natürliche Quellen erhoben werden konnten. Diese Quellen wurden mit der Standardmethode des BAFU untersucht, um ihre Bedeutung für den Naturschutz zu bestimmen. Dieses Vorgehen hat es erlaubt, 7 Quellen von nationaler, 78 von kantonaler und 272 von lokaler Bedeutung zu identifizieren.
Diese Daten sind nun auf den Online-Karten des Kantons verfügbar.
Inventar der natürlichen Quellen auf der Online-Karte