Als Antwort auf verschiedene parlamentarische Vorstösse wurde 2020 ein Bericht über den Zustand der Biodiversität im Kanton Freiburg verfasst. Diese Studie verdeutlichte den Handlungsbedarf angesichts der Biodiversitätskrise und war der Auslöser für die Ausarbeitung einer kantonalen Biodiversitätsstrategie.
Das Amt für Wald und Natur begann 2021 mit den Arbeiten zu dieser Strategie, die sich an der Strategie und am Aktionsplan Biodiversität Schweiz orientiert und 2022 in eine öffentliche Vernehmlassung gegeben wurde. Sie berücksichtigt die bestehenden Anstrengungen anderer nationaler und kantonaler Planungen (Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE), kantonaler Klimaplan (KKP), PSM-Aktionsplan, Sachplan Gewässerbewirtschaftung (SPGB), kantonale Strategie für den Bodenschutz usw.) und schlägt konkrete Massnahmen vor. Die in der KBS vorgeschlagenen Massnahmen können gewisse Elemente anderer kantonaler Strategien konkretisieren oder ergänzen, schaffen jedoch keine Doppelspurigkeiten.
Ziele und Massnahmen
Die kantonale Biodiversitätsstrategie ist auf sieben Hauptziele ausgerichtet, die in 44 konkrete Massnahmen münden. Der Staat Freiburg will diese in den kommenden Jahren umsetzen.
1. Ökologische Infrastruktur planen
2. Ökologische Infrastruktur in die Raumplanungsinstrumente integrieren und Rechtsschutz von Biotopen sicherstellen
3. Ökologisch wertvolle Flächen und natürliche Strukturen unterhalten
4. Ökologische Infrastruktur bedarfsgerecht ergänzen
5. Prioritäre Arten stärken und schützen
6. Bevölkerung sensibilisieren
7. Berücksichtigung der Biodiversität in den Sektoralpolitiken fördern.
Die detaillierten Ziele und Massnahmen finden Sie in der KBS (Link Internet) welche zusammen mit der Botschaft 2021-DIAF-37, an den Grossen Rat überwiesen wurde.
Anhand einer Liste der Indikatoren und Ziele im Anhang der KBS kann die Umsetzung der Strategie überwacht werden. Gleichzeitig lässt sich die Effizienz der Strategie mithilfe verschiedener nationaler Monitoringprogramme und der Umsetzung der Bundesinventare, die auf ihren eigenen Indikatoren basieren, auswerten.
Öffentliche Vernehmlassung der KBS
Die kantonale Biodiversitätsstrategie wurde 2022 während vier Monaten in eine öffentliche Vernehmlassung gegeben. Die Vernehmlassung erfreute sich guter Beteiligung. 69 Organisationen nahmen Stellung. Mehrere Vernehmlassungsteilnehmer fanden, dass die Strategie nicht ambitioniert genug sei, während andere das finanzielle Engagement als zu hoch erachteten.
Den ausführlichen Bericht über die öffentliche Vernehmlassung finden Sie unter folgendem Link: Microsoft Word - fr_DIV_rapport_
Finanzierung
Die Erhaltung der Biodiversität wird heute über mehrere bestehende Programme finanziert (Agrarpolitik, Programmvereinbarungen im Umweltbereich, kantonaler Klimaplan usw.). Somit werden derzeit bereits rund 35,2 Millionen Franken pro Jahr für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität eingesetzt.
Laut KBS werden für den Zeitraum 2023–2028 zusätzliche Mittel in der Höhe von 20'533'000 Franken investiert werden müssen. Dieser Betrag umfasst sowohl die finanziellen als auch die personellen Ressourcen. Der Antrag auf einen Verpflichtungskredit wird demnächst auf der Traktandenliste des Grossen Rates stehen.