Allgemeines
Das Konzept SKA (Sport-Kunst-Ausbildung) ist das kantonale Förderprogramm für Talente. Der Tanz ist durch die berufsvorbereitende Ausbildung (BA) des Konservatoriums Teil davon. Die berufsvorbereitende Tanzausbildung richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 18 Jahren, die sich auf den Einstieg in eine professionelle Ausbildung zur/m Bühnentänzer:in in der Schweiz oder im Ausland vorbereiten möchten.
Die Besonderheit des Freiburger Programms liegt in einem sehr breiten stilistischen Spektrum, dessen Ziel es ist, vielseitige Tänzer:innen auszubilden, die in der Lage sind, individuelle Wege entsprechend ihrem Talent und ihren Ambitionen einzuschlagen. Das Ziel ist keineswegs, den klassischen Tanz als einzige mögliche Richtung aufzuzwingen, sondern ihn als vielseitige Technik zu nutzen.
Die Ausbildung vermittelt nützliche Werkzeuge für die künstlerische Entwicklung. Diese bleibt jedoch individuell und hängt von der Persönlichkeit ab, die sich während des gesamten Ausbildungswegs entwickelt hat. Nur eine reiche und ausgeglichene Persönlichkeit kann die Kandidat:innen dazu bringen, die richtige Richtung für ihr zukünftiges Berufsleben zu wählen.
Zulassung und Programm
Die Zulassung erfolgt auf der Grundlage eines positiven Ergebnisses bei der Aufnahmeprüfung, die im Dezember für das folgende Schuljahr stattfindet. Zusätzlich ist ein ärztliches Attest erforderlich, das intensive körperliche Aktivität erlaubt. Die Auswahlkriterien bewerten die folgenden Punkte:
- Physisches Potenzial
- Erlernte oder potenzielle Technik
- Künstlerische und kreative Fähigkeiten
- Körperliche Gesundheit und psychisches Gleichgewicht
Die Motivation wird in einem Gespräch beurteilt, das auf die technische Prüfung folgt. Bei Unsicherheiten kann den Kandidat:innen eine Testphase angeboten werden.
Das Eintrittsalter liegt zwischen 9 und 11 Jahren. Die Talentförderung beginnt zwei Jahre zuvor, der effektive Eintritt in die SKA-Struktur erfolgt jedoch erst ab dem vollendeten 9. Lebensjahr. Eine Ausnahmegenehmigung kann jedoch auf der Grundlage eines der folgenden Punkte erteilt werden:
- Außergewöhnliches Talent im klassischen Tanz
- Vorherige Ausbildung in einem als gleichwertig anerkannten Vorbereitungsgang
- Konkretes Berufsziel in einem anderen Stil als klassischer Tanz (z. B. zeitgenössischer Tanz, Modern Dance, Jazz, Charaktertanz oder Musical)
Das Programm umfasst folgende Bereiche:
- Klassische Technik und klassisches Repertoire
- Modern Dance
- Bodengymnastik
- Zeitgenössischer Tanz
- Kreativität und Improvisation
- Jazz
- Bewegungsanalyse
- Charaktertanz
- Pilates
- Yoga
- Rhythmik Jaques-Dalcroze
- Kultur im klassischen und zeitgenössischen Tanz
- Funktionelle Anatomie
- Bühnenerfahrung
Niveaus und Prüfungen
Das Programm gliedert sich in drei Stufen:
- Mittelstufe (3 Jahre): Kinder von 9 bis 13 Jahren
- Sekundarstufe (3 Jahre): Jugendliche von 12 bis 16 Jahren
- Zertifikatsstufe (3 Jahre): Jugendliche von 14 bis 18 Jahren
Der Übergang von einer Stufe zur nächsten wird während der Frühlingsprüfung (Übertrittsprüfung) bewertet. Das behandelte Programm ähnelt dem der Amateurklasse, legt jedoch größeren Wert auf das Erlernen sehr präziser Grundlagen, die es langfristig ermöglichen, eine Virtuosität zu erreichen, die den Anforderungen eines professionellen Studiums der Disziplin entspricht.
Das Programm zeichnet sich durch die Anforderung einer präziseren Ausführung und einer höheren Bewegungsqualität aus. Darüber hinaus deckt der Bereich der Amateurklasse nicht die Lerninhalte der berufsvorbereitenden Ausbildung (BA) ab.
Jedes Jahr bewertet die Dezemberprüfung (Zwischenprüfung) die Fortschritte und entscheidet über die Möglichkeit, das Programm im nächsten Schuljahr fortzusetzen. Alle Zulassungskriterien sowie die Einstellung und die allgemeine Entwicklung werden erneut bewertet.
Kandidat:innen, die physische oder psychische Probleme oder eine offensichtliche Überlastung aufweisen, werden gegebenenfalls aufgefordert, ihr Gleichgewicht wiederzufinden, bevor sie ihre Ausbildung fortsetzen.
Die Abschlussprüfung bescheinigt ausreichende Kenntnisse, um in eine professionelle Klasse aufgenommen zu werden. Sie umfasst im Bereich klassischer Tanz:
- Ein Adagio
- Ein Allegro
- Eine technische Kombination auf Spitze*
- Eine Variation aus dem Repertoire
*Sollte spezifische Elemente des BA-Programms beinhalten, wie Drehungen in großen Posen, Fouettés in Drehung und von Pose zu Pose, große Sprünge und komplexe Diagonalen.
Wettbewerbe, externe Kurse und die Zukunft…
Die Teilnahme an Wettbewerben sowie an externen Kursen wird gefördert.
Am Ende des Programms und parallel zur Erlangung ihres Vorberufszertifikats werden die Kandidat:innen zu Aufnahmeprüfungen von professionellen Programmen in der Schweiz und im Ausland in ihrem gewünschten Bereich begleitet, der ihrem Profil entspricht. Sie erhalten Unterstützung bei der Erstellung ihrer Bewerbungsunterlagen. Nach den Auditions werden die Ergebnisse auf Wunsch von einem Mitglied des Lehrteams analysiert.
Da die Karriere als klassische:r Bühnentänzer:in besonders anspruchsvoll ist, ist nur eine Minderheit der Schüler:innen, die wir betreuen, dazu bestimmt, in dieser Richtung weiterzugehen. Die Mehrheit der Teilnehmer:innen des Programms setzt jedoch ihre Ausbildung im Tanz oder in einem verwandten Bereich fort.
Neben Bühnenkarrieren gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten in der Lehre spezifischer Fächer oder in der Therapie. Schüler:innen, die diese Wege einschlagen, entscheiden sich dann dafür, ein Gymnasium zu besuchen.
Die Tanzlehrer:innen
Jenni Arne
Cunningham, Zeitgenössischer Tanz, Yoga, Improvisation/Kreativität
Sandrine Brito Berset
Klassischer Tanz, Spitzentanz, Repertoire, Pilates, PBT
Sabrina Gygax
Klassischer Tanz, Spitzentanz, Repertoire
Lilia Hux
Charaktertanz
Petr Nedbal
Moderner Tanz, Zeitgenössischer Tanz, Kreativität
Claudia Toggweiler
Klassischer Tanz, Spitzentanz, Tanzgeschichte, Bewerbungscoaching