Archäologischer Jahresrückblick 2021
Schlaglichter auf zwölf Ereignisse der Freiburger Archäologie des Jahres 2021, wie in den Freiburger Heften für Archäologie veröffentlicht.
Weitere Veranstaltungen auf der französischsprachigen Seite.
Brandneue Erkenntnisse
Die durch Um- und Neubauten ausgelöste 5-monatige archäologische Intervention im Bereich der Ziegelei und der Kapelle des von der Familie von Diesbach im Jahr 1684 errichteten Schlosses Courgevaux findet ihr Ende. Besonderes Interesse galt dem unter Schutz gestellten, 1724 erbauten Ziegelbrennofen. Er ist in der Schweiz der letzte seiner Art, der komplett erhalten ist. Die Untersuchung erbrachte neue Erkenntnisse zur Konstruktion und Betriebsweise. Von einer ersten, ab 1690 betriebenen Anlage liess sich noch der Keller der Zieglerwohnung fassen. Ein kürzlich erschienener Kurzfilm widmet sich dem Ziegelofen (DE; FR).
Die Archäologie feiert ein Jubiläum!
Vor 10 Jahren wurden die «Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen» in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, darunter 5 Freiburger Fundstellen. Das Label verpflichtet die Länder, für den Erhalt dieses gefährdeten Kulturerbes zu sorgen und stärkt sie in ihren Bemühungen, dieses zu erforschen und dessen besonderen Wert zu vermitteln. Der Kanton Freiburg trägt mit regelmässigem Monitoring, Rettungsgrabungen, Schutzmassnahmen sowie dem Austausch mit anderen Institutionen zu diesen Zielen bei. Prospektionen zur Ermittlung der Fundstellenausdehnung, wie sie Anfang Jahr am Grengspitz am Murtensee erfolgten, helfen, den Schutz dieses Erbes zu verbessern.
Gutes Handwerk will gelernt sein!
Anlässlich der Europäischen Tage des Denkmals zum Thema «Gewusst wie» hat das Musée romain de Vallon dazu eingeladen, während zweier Tage in das antike Handwerk des Mosaizisten einzutauchen. Die beiden an Ort und Stelle konservierten Mosaikböden zeugen von einem grossen Können, das viele Fertigkeiten, aber auch eine künstlerische Begabung erfordert. Doch auch die Konservierung dieser Kunstwerke verlangt nach grossem Sachverstand. Deshalb kamen während der Führungen und Präsentationen nicht nur die Archäologin Clara Agustoni und der Mosaizist Serge Dubois zu Wort, sondern auch die Restauratorin Fanny Revertera.
Der Generalrat zu Besuch
Der Austausch mit politischen Akteuren ist den Vertretern der Archäologie ein grosses Anliegen. Deshalb war es dem Amt für Archäologie eine grosse Freude, 34 Mitglieder des Generalrats der Stadt Freiburg als Gäste begrüssen zu dürfen. Anlässlich einer Führung durch die Räumlichkeiten des Amtes konnten die Rätinnen und Räte Einblicke in den archäologischen Arbeitsalltag gewinnen, von den administrativen Vorgängen im Rahmen des Raumplanungs- und Baugesuchsverfahrens über die verschiedenen Tätigkeiten im Felde bis hin zur Auswertung, Veröffentlichung und Kulturvermittlung. Auch ein Besuch der Konservierungs- und Restaurierungslabors stand auf dem Programm.
Herausgegeben von Amt für Archäologie
Letzte Änderung: 25.01.2023