Archäologischer Jahresrückblick 2022
Schlaglichter auf zwölf Ereignisse der Freiburger Archäologie des Jahres 2022, wie in den Freiburger Heften für Archäologie veröffentlicht.
Weitere Veranstaltungen auf der französischsprachigen Seite.
Das Freiburger Kulturerbe auf Fri-Memoria
Seit April können das Amt für Archäologie des Staates Freiburg und das Musée romain de Vallon auf eine neue Plattform zur Verbreitung und Inwertsetzung digitaler Publikationen im Internet zurückgreifen. Das ursprüngliche Projekt, das nur die in den Sammlungen der Universitätsbibliothek (KUB) aufbewahrten Archivbestände berücksichtigen sollte, hat sich weiterentwickelt und bietet heute einen Zugang zu Dokumenten des Freiburger Kulturerbes in schriftlicher, akustischer, visueller oder digitaler Form. Monografien, Periodika, Radiointerviews und andere Berichte zur Freiburger Archäologie finden sich nun unter folgendem Link : https://fri-memoria.bcu-fribourg.ch/. VielSpass beim Stöbern!
Abgetaucht: 3D-Erfassung unter Wasser
Neben den jährlichen Unterwasser-Ausgrabungen führt das Amt für Archäologie regelmässig Monitorings in den bekannten Pfahlbaustationen durch, um die Auswirkungen der Erosion auf die archäologische Substanz zu beurteilen. Eine geplante Überwachung der Seeufersiedlung Muntelier/Steinberg nutzte unsere Tauchequipe, um verschiedene Methoden zur Vermessung von Pfählen zu testen, wie etwa die Fotogrammmetrie. Mit diesem seit ein paar Jahren bereits an Trockenbodenfundstellen angewandten Verfahren lassen sich Strukturen zeitsparend digital und hochauflösend dokumentieren und 3D-Modelle der Überreste erstellen, die weitreichende Möglichkeiten bei der wissenschaftlichen Auswertung eröffnen.
Der Sommer zu Besuch in Vallon
Unter dem Motto «Vallon invite l’été au Musée» haben das Musée romain de Vallon und die Gemeinde mit finanzieller Unterstützung der Association des Amis du Musée ein Fest-, Handwerksund Kulturtag organisiert, zu dessen Anlass auch die neue Radtouristikroute Avenches – Vallon eingeweiht wurde. Bei sommerlichem Wetter und musikalischer Begleitung kamen kleine und grosse Besucher in den Genuss verschiedener Handwerksund Essensstände und konnten an verschiedenen Aktivitäten, Rundgängen und Vorführungen teilnehmen. Bewegungsfreudige konnten sich in Zumba-Kursen ausleben und Archäologie-Interessierte mehr über die römischen Mosaike und deren Konservierung erfahren.
Bösingen, nicht alles ist Käse!
Das Amt für Archäologie hat nicht auf die Erweiterung der Käserei gewartet, um aktiv zu werden! Dank einer guten Koordination zwischen den Vertretern der Genossenschaft der Käserei, dem Architekten des zukünftigen Projekts, der Gemeinde Bösingen und den Archäologen konnte eine ländliche Siedlung aus dem Frühmittelalter ausgegraben werden. Pfostenlöcher, Grubenhäuser, Feuerstellen, Vorratsgruben mit verkohlten Samenresten und mehrere andere Gruben geben Auskunft über die Bebauung und Einblicke in die Aktivitäten, die bereits vor mehreren Jahrhunderten an diesem Ort stattfanden.
Herausgegeben von Amt für Archäologie
Letzte Änderung: 12.12.2023