Courtepin, römische villa und mittelalterliche Gräber
Die römische villa von Courtepin (Kanton Freiburg, Schweiz) war 2015 im Rahmen von Bauarbeiten erstmals Gegenstand archäologischer Untersuchungen. Die sogenannte pars urbana (Herrenhaus), die beim Bau eines Leitungsgrabens angeschnitten wurde, besteht aus zwei Gebäudekomplexen, die durch eine Freifläche (Hof?) voneinander getrennt sind. Im Frühmittelalter wurden in den Ruinen des zerfallenen antiken Bauwerks rund dreissig Gräber angelegt. Da die Friedhofsgrenzen nicht innerhalb der von den Bauarbeiten betroffenen Zone liegen, sind Aussagen zur Grösse des Gräberfelds nicht möglich.
Courtepin, Grab 5
Steinkistengrab mit sechslagigen Trockenmauern (Ziegel, Bruchsteine und wiederverwendete Steine aus den römischen Ruinen). Skelett in gestreckter Rückenlage, rechter Arm abgewinkelt auf dem Unterbauch, linker Arm entlang des Körpers ausgestreckt. Die im anatomischen Verband liegenden Knochen sprechen dafür, dass der Verstorbene in ein Leichentuch eingewickelt gewesen war.
Courtepin, tauschierte Gürtelgarnitur
Grab 15, tauschierte Gürtelgarnitur. Eiserne Gürtelschnalle eines Mannes mit schwalbenschwanz-förmigem Ende, die ein silbertauschiertes Dekor trägt. Das zentrale Motiv bildet eine schräggestellte Flechtbandverzierung aus gepunkteten Bändern, die von Leiter-, Treppen- und Wabenbändern gerahmt wird. Der Gegenbeschlag zeigt ein identisches Dekor (Datierung: 600-640 n.Chr.).
Courtepin, Schädel
Schädel eines erwachsenen Mannes aus einem frühmittelalterlichen Grab.