Wie bereits in früheren Jahren zeigt die Ausstellung Schaubrutkästen mit schlupfreifen Hühnereiern, lebhafte Küken in einem separaten Gehege sowie einen Hühnerhof mit einem Hahn und Hennen. Die Kükenschau hat aber auch diverse Neuheiten präsentiert !
So wurden etwa Eier von Japanwachteln ausgebrütet. Diese in freier Wildbahn gefährdete Geflügelart wurde vom Menschen bereits vor mehr als 600 Jahren domestiziert. Die im Museum ausgebrüteten Eier stammen von einem Zuchtbetrieb in Mannens im Broyebezirk. Ein anderer Ausstellungsteil beschrieb diverse in der Schweiz und in der EU praktizierte Haltungsformen von Legehennen, vergleicht sie miteinander, zeigte die Problematik der Eierproduktion auf und skizzierte Lösungsansätze.
Jeder von uns verspeist pro Tag im Durchschnitt fast ein halbes Ei, wobei viele der konsumierten Eier als Zutaten in fertigen Nahrungsmitteln versteckt sind. Da stellen sich dann doch einige Fragen: Wo wurden diese Eier produziert? Wie werden die Legehennen gehalten? Verbirgt sich hinter dem Frühstücksei ein vitales, schön befiedertes Tier, welches täglich draussen nach Körner scharren und sandbaden kann, oder stammt das Ei von einer verstörten, halbnackten Henne, die zusammen mit fünfzig anderen Hennen in einem Käfig sitzt und kein natürliches Verhalten entwickeln kann?
Obwohl die Schweizer Gesetzgebung die Käfighaltung seit 1991 verbietet, ist der Import so produzierter Eier nach wie vor legal. In der EU wurden die Regeln erst 2012 verschärft, wobei es mit dem Vollzug der strengeren Vorschriften in gewissen Ländern happert. Können wir als Konsumenten angesichts dieser Situation überhaupt wissen, ob ein auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt verkauftes Ei aus artgerechter oder fragwürdiger Legehennenhaltung stammt? In der Ausstellung beantworteten Texte, Bilder, Modelle und Videoclips diese und weitere Fragen und erlaubten es dem Publikum, sich eine eigene Meinung zu dieser Thematik zu bilden.
Auch dieses Jahr konnten die Kinder im Ausstellungssaal zeichnen, in Büchern schmöckern oder Geschichten lauschen, die von Schülerinnen und Schülern aus dem Kanton Freiburg gesprochen wurden. Wer noch mehr wollte, konnte sich zu Martine Queloz-Kohler gesellen, die mit Hilfe ihrer Stoffbücher spannende Geschichten über Tiere des Museums erzählte. Für die Jüngsten (ab 4 Jahre) wurden verschiedene Aktivitäten wie etwa Bastelnachmittage oder Kochstudios angeboten. Ältere Semester (ab 18 Jahre) konnten sich im Rahmen eines «soirée scientifique» in das Geheimnis des Vogeleis einweihen lassen und den Abend mit einem herzhaften Teller Spaghetti Carbonara beschliessen.