Vergrösserung
Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in der Region war die Kapazität der 1984 für 22 000 Einwohnergleichwerte konzipierten ARA «La Verna» nicht mehr ausreichend, weshalb die ARA vergrössert werden musste. Die neuen Anlagen, deren Bau fünf Jahre dauerte, können das Abwasser der Freiburger Gemeinden Attalens, Auboranges, Bossonnens, Chapelle, Ecublens (FR), Granges-Veveye, La Verrerie, Le Flon, Remaufens, Rue, Saint-Martin, Semsales und Ursy sowie der Waadtländer Gemeinden Maracon und Oron behandeln.
Elimination der Mikroverunreinigungen
Die ARA «La Verna» ist die erste im Kanton Freiburg, die Mikroverunreinigungen eliminiert. Das Abwasser wird hierfür mit Hilfe von Pulveraktivkohle behandelt und anschliessend durch Sand gefiltert. Die neuen Anlagen ermöglichen auch eine bessere Entfernung von Phosphor und Stickstoff, was die Wasserqualität der Broye und des Murtensees verbessern wird. Bei der Einweihung erinnerte Christian Rouiller, Präsident des Abwasserverbands VOG (Association intercommunale pour l’épuration des eaux usées de la Haute-Broye), daran, dass Wasser die Lebensgrundlage aller Lebewesen ist und deshalb Schutz und Respekt verdient. Staatsrat Jean-François Steiert dankte seinerseits dem Abwasserverband VOG für seine Pionierarbeit und dafür, dass er mit gutem Beispiel für eine ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer im Kanton vorangeht.
Erneuerbare Energie
Die ARA wurde mit einem nachhaltigen Energiekonzept modernisiert, das die Installation von 625 Solarmodulen, die 220 000 kWp pro Jahr erzeugen, sowie die Nutzung von 2 Wärmepumpen umfasst. Zudem wird das Gas aus den Faulräumen gesammelt, aufbereitet und in das öffentliche Netz eingespeist.
Kosten der Arbeiten
Die 2019 begonnenen Arbeiten für die neuen Anlagen der ARA «La Verna» haben rund 32 Millionen Franken gekostet. Sie wurden vom Abwasserverband VOG finanziert und teilweise vom Bund und den Kantonen Freiburg und Waadt subventioniert.
Tag der offenen Tür
Damit die Bevölkerung die modernisierte ARA «La Verna» in Ecublens (FR) in Augenschein nehmen kann, findet am Samstag, 15. Juni 2024, von 9.00 bis 17.00 Uhr ein Tag der offenen Tür statt.
Wandbild
Der Abwasserverband VOG hat den Künstler Jean-Pierre Demierre damit beauftragt, ein Werk zum Abschluss der Bauarbeiten zu schaffen. Sein Wandgemälde mit dem Titel «Wasserkreislauf – Lebenszyklus» besteht aus 126 000 Keramikstücken, ist 56 m² gross und wurde anlässlich der Einweihung vorgestellt.
Kantonale Planung
Im Kanton Freiburg begann die Ausarbeitung einer kantonalen Planung zur Elimination der Mikroverunreinigungen im Jahr 2010. Dabei wurden der Gesamtzustand der 25 bestehenden Kläranlagen, das Potenzial von Zusammenschlüssen sowie die Auswirkungen auf die Fliessgewässer beurteilt. Die vom Freiburger Amt für Umwelt ausgearbeitete Planung berücksichtigt die Projekte zur Regionalisierung der ARA, die derzeit diskutiert werden, sowie die Gewässerbewirtschaftung nach Einzugsgebieten. Laut der Planung sollen bis 2040 knapp 90 % der Freiburger Bevölkerung an eine ARA angeschlossen sein, die Mikroverunreinigungen behandelt. Der Ausbau der ARA «La Verna» in Ecublens (FR) ist Teil dieser kantonalen Planung und folgt zudem den Empfehlungen zur Senkung des Phosphorgehalts im Murtensee.