Die Methanbildung ist eine Folge der Vergärung des Hausmülls und ein normaler Vorgang auf Deponien. Im Fall der ehemaligen Deponie von En Craux in Châtel-Saint-Denis deuten die Methanemissionen an der Oberfläche und die Konzentrationen in den Schächten jedoch darauf hin, dass die aktuelle Gasfassung nicht ausreichend ist.
2019 wurden in 9 Schächten der ehemaligen Deponie hohe Methankonzentrationen gemessen, aufgrund derer Explosionsgefahr bestand. Der Staat hat umgehend die notwendigen Sicherheitsmassnahmen ergriffen, um die Sicherheit der in der Nähe der betroffenen Schächte arbeitenden Personen zu gewährleisten, indem die notwendigen Sicherheitsperimeter eingerichtet und die erforderlichen Signalisierungsarbeiten durchgeführt wurden. Methangas zählt ausserdem zu den Treibhausgasen und spielt eine wichtige Rolle im Prozess des Klimawandels. Daher ist es notwendig, die von der Deponie in die Atmosphäre entweichenden Emissionen zu begrenzen.
Aerobisierung der Deponie
Das Amt für Umwelt hat ein Ingenieurbüro beauftragt, die geeignetste Methode zu bestimmen, mit welcher die von der ehemaligen Deponie von En Craux ausgehenden Gasemissionen gesenkt werden können. Die gewählte Methode wird «Aerobisierung» genannt und besteht darin, vertikale Saugrohre zu verlegen, über welche die Luft abgeleitet und einer Entgasungsanlage zugeführt wird. Das Hauptziel besteht darin, in der Deponiebasis einen Unterdruck zu erzeugen, damit dort Sauerstoff zirkulieren kann, der den biologischen Abbau des vorhandenen Materials beschleunigt. Dieses bioaktive Verfahren besitzt den zusätzlichen Vorteil, die Qualität des aus der Deponie abfliessenden Sickerungswassers (Eluat) zu verbessern, wodurch es dazu beiträgt, die Dauer der Folgebewirtschaftung der ehemaligen Deponie zu verkürzen.
Der erste Arbeitsabschnitt beginnt am 4. Mai 2022 mit der Herstellung von 9 Bohrungen, Tests zur Gasentnahme sowie Material- und Gasanalysen. Bei Bedarf werden nach Vorliegen der Ergebnisse der ersten Phase bis 2023 weitere Bohrungen durchgeführt und an eine Anlage zur Absaugung und zur Behandlung von Deponiegasen angeschlossen.
Im Anfangsstadium (2020) wurden die Kosten des Projekts auf rund 1,7 Millionen Franken geschätzt. Dieser Betrag, der noch mit grösseren Unsicherheiten behaftet ist, wird nach den ersten Bohrungen und Tests zur Gasentnahme neu berechnet. Die Arbeiten werden vom Staat Freiburg über den vom ehemaligen Betreiber eingerichteten Garantiefonds finanziert.