1 Liter Öl reicht aus, um 1 Million Liter Trinkwasser ungeniessbar zu machen. Um im Falle eines Unfalls oder eines Ölaustritts eine Wasser- oder Bodenverschmutzung zu verhindern, ist daher ein schnelles und wirksames Eingreifen der Feuerwehrstützpunkte erforderlich.
Im Kanton Freiburg gibt es 7 Feuerwehrstützpunkte (StP); diese befinden sich in Bulle, Châtel-Saint-Denis, Düdingen, Estavayer, Freiburg, Murten und Romont. 2018 mussten sie insgesamt 250-mal ausrücken, weil Öl auf Strassen, Böden oder in Fliessgewässer geflossen war. Die StP leisten eigenständig Einsätze auf ihrem Gemeindegebiet und verstärken zudem die kommunalen Feuerwehren in dem Bezirk, dem sie angehören, insbesondere bei Vorfällen mit Kohlenwasserstoffen.
Neue Lastwagen
Bis anhin hatten die StP keine ölwehrspezifischen Fahrzeuge. Die Mehrheit hatte lediglich Anhänger von 1990. Mit den neuen Allradfahrzeugen wird es möglich sein, mit leistungsfähigem Material zur Neutralisierung von Schadstoffen im Wasser, am Boden oder auf der Strasse schnell zur Unfallstelle zu gelangen und adsorbierende Schwimmsperren auf Fliessgewässern einzurichten.
Einweihung in Düdingen
Die sieben neuen Fahrzeuge wurden am Montag, 13. Mai 2019, in Düdingen in Anwesenheit von Jean-François Steiert, Staatsrat, Jean-Claude Cornu, Direktor der KGV, Christophe Joerin, Vorsteher des Amts für Umwelt, sowie von Vertreterinnen und Vertretern der betroffenen Feuerwehren und Gemeinden eingeweiht.
Eine Investition von knapp 1,7 Millionen Franken
Die KGV und das AfU haben die Aufgabe, den Feuerwehrstützpunkten die Einsatzmittel zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um Umweltverschmutzungen zu bekämpfen. Zusammen mit den Freiburger Gemeinden, haben sie die sieben Ölwehrfahrzeuge finanziert: Die KGV hat 50 % der Kosten von 1 650 000 Franken übernommen, das AfU und die Gemeinden je 25 %.
Schulung
Die Angehörigen der Feuerwehr, die auf Ölwehr spezialisiert sind, konnten das neue Einsatzgerät bereits zu Schulungszwecken einsetzen. Es sind grösstenteils Milizfeuerwehrleute und sie werden zusätzlich eine von der KGV organisierte viertägige Schulung in diesem Bereich erhalten. Die Weiterbildung erfolgt sodann in den Stützpunkten.
Das Amt für Umwelt verfügt über einen permanenten Unterstützungsdienst bei Verschmutzungen (24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr). Sein Auftrag besteht in der Beratung und Unterstützung der Einsatzdienste bei Ereignissen oder auch bei drohender oder sich abzeichnender Gewässer- oder Bodenverschmutzung.