Wenn wir alte und vielfältige Sorten wählen (Früchte, Gemüse, Getreide) sowie verschiedene Tierrassen, schützen wir die genetische Vielfalt. Gegenwärtig beruhen 90% der Ernährung der Menschheit auf lediglich 30 Pflanzensorten. Die Bedürfnisse von Verbrauchern und Verteilern sowie die landwirtschaftliche Selektion haben zu einem beträchtlichen Rückgang der genetischen Vielfalt der weltweit genutzten Arten geführt. Diversifizierte Agroökosysteme sind unsere genetische Lebensversicherung, weil sie eine Anpassung an den Klimawandel und an Schädlinge ermöglichen. Sie sind zudem ein wesentlicher Teil unseres Kulturerbes.
Wenn wir Obst-, Getreide- und Gemüsesorten kaufen, die gegenüber Insekten und Krankheiten eine gewisse Toleranz aufweisen, kann der Landwirt den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren (IP oder Bio), wodurch das Risiko von Gewässer-, Boden- und Luftverschmutzungen verringert wird. In der Schweiz werden momentan rund 340 Wirkstoffe (IP und Bio) eingesetzt, um Schädlingspopulationen zu kontrollieren. Das Bundesamt für Landwirtschaft aktualisiert monatlich die Liste der zugelassenen Wirkstoffe; in den letzten Jahren wurden zirka 150 Produkte zurückgezogen. Ziel dieser Produktrückzüge ist es, die Risiken zu minimieren und/oder die Zulassung von Wirkstoffen mit einem günstigeren Umweltprofil zu begünstigen.
Eine bewusste Ernährung zum Schutz der Umwelt
Unsere Entscheidungen im Bereich der Ernährung haben reelle und direkte Auswirkungen auf die Umwelt. Die nachfolgenden Zahlen zeigen, wie gross das Potenzial ist:
- In der Schweiz landen 30% der Nahrungsmittel im Abfall.
- Lebensmitteltransporte per Flugzeug benötigen 30-mal mehr Energie als per Lastwagen.
- 80% der Verpackungsabfälle sind Lebensmittelverpackungen, mehrheitlich für Getränke.
Nachhaltige Einkaufsliste
Mit der richtigen Einkaufsliste können wir die Umweltbelastung um 50% verringern. Wie weit wir das Potenzial ausschöpfen, können wir selbst nach unseren Vorlieben, Wünschen und den Zwängen, denen wir unterworfen sind, bestimmen. Besonders vorteilhaft sind unter anderem:
lokale und saisonale Produkte;
- mehr Gemüse und proteinreiche Hülsenfrüchte, weniger Fleisch;
- Fisch aus nachhaltiger Zucht (ASC), aus nachhaltiger Fischerei (MSC) oder Bio-Fische;
- alte und vielfältige Früchte-, Obst- und Getreidesorten;
- ungenormtes Gemüse (gross, klein, unförmig);
- Frischprodukte statt tiefgekühlte oder tiefgefrorene Erzeugnisse;
- nach Möglichkeit Produkte ohne Verpackungsmaterial;
- Beschränkung beim Einkaufen und Kochen auf die benötigte Menge.
Auskünfte: www.fr.ch/ernaehrung
Wettbwerb: http://www.fr.ch/sen/de/pub/ernaehrung/wettbewerb.htm
Meine Einkaufsliste zum Schutz der Umwelt: http://www.fr.ch/sen/files/pdf94/alimentation_liste_courses_de.pdf