Die persönliche Umweltbelastung durch Wohnen kann beträchtlich variieren. Mehrere Aspekte haben einen direkten Einfluss:
- Wer wohnt? Ob Eigentümer oder Mieter, macht einen Unterschied.
- Wo wird gewohnt? Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr, Versorgung, Mobilität, Flächenverbrauch in der Stadt und auf dem Land, urbane Qualitäten.
- In was wird gewohnt? Gebäudetyp (Mehrfamilienhaus, Reihenhaus, Einfamilienhaus etc.), Gebäudestandard (beispielsweise Minergie®), Energieversorgung und Energieproduktion, thermische Qualität der Gebäudehülle, Bausubstanz, Unterhalt, Anlagen, Umschwung, Anpassungsmöglichkeiten für verschiedene Lebensabschnitte.
- Wie wird gewohnt? Flächenverbrauch (beheizte Fläche pro Person nicht zu gross), genutzte Energieträger, Mix der Bewohnerinnen und Bewohner, Nutzungen (Ausstattung und Einrichtung wie Möbel, Geräte und Licht), gemeinsam genutzte Räume, Umschwung (Garten, Balkone).
Das persönliche Reduktionspotenzial hängt von vielen Variablen ab. Eine geringe Umweltbelastung erreicht man beispielsweise durch den Kauf und den Gebrauch von energiesparenden Haushaltsgeräten und energieeffizienter Unterhaltungselektronik, den grösstmöglichen Einsatz von erneuerbarer Energie sowie durch den Kauf von regional und lokal produziertem, langlebigem und rezyklierbarem Mobiliar aus erneuerbaren Ressourcen oder Recyclingmaterial. Die Möglichkeiten der Abfalltrennung und der sparsame Umgang mit Trinkwasser und Heizenergie verbessern die Ökobilanz, desgleichen ein geringer Anteil an Wohnfläche pro Person und gemeinsam genutzte Räume bei neuen Wohnformen. Weitere Handlungsspielräume eröffnen sich durch die Reduzierung der Wohnfläche pro Person und das Bewohnen eines energieeffizienten Mehrfamilienhauses in der Nähe des Arbeitsortes und der Freizeitaktivitäten und die Nutzung bestehender öffentlicher Infrastruktur.
Informationskampagne auf den sozialen Netzwerken
Das Amt für Umwelt bat den Künstler Arnow, einige Tipps aus der Checkliste für umweltbewusstes Wohnen zu illustrieren. Die Zeichnungen werden in den kommenden Monaten auf der Facebook- und Instagram-Seite des Amts für Umwelt veröffentlicht. Wir zählen auf Sie, dass Sie sie liken und teilen.
Nationale Kampagne
Die Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzämter (KVU) hat beschlossen, die Kommunikation zwischen Bund, Kantonen und Städten zu harmonisieren sowie eine gemeinsame Priorität für die Kommunikation zu definieren. Damit soll dem ausgewählten Thema ein grösseres Gewicht gegeben werden. Zudem soll auf diese Weise erreicht werden, dass mit einer einzigen Stimme gesprochen wird und dass das Umweltbewusstsein der Bevölkerung zunimmt. Als mehrjähriges Thema wurde der verantwortungsvolle Konsum festgelegt, mit einem ersten Schwerpunkt «Ernährung» und einem zweiten «Wohnen».
Im Auftrag der KVU wurde ein Werkzeugkasten ausgearbeitet. Auf der Website des Werkzeugkastens (www.werkzeugkastenumwelt.ch) findet man zahlreiche Piktogramme und Informationen. Es besteht aus mehreren Körben, die Informationen und Handlungsvorschläge, um die Auswirkungen des Wohnens auf Boden und Luft, Energie und Klima, natürliche Ressourcen und Abfall möglichst gering zu halten. Gemeinwesen, Vereine und andere Organe können die Informationen und Illustrationen für ihre eigenen Informationskampagnen frei nutzen.
Meine Checkliste für umweltbewusstes Wohnen
- Ich kenne die Faktoren für eine umweltschonende Lebensweise.
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- Ich mache meine Einkäufe in der Nähe, zu Fuss, per Velo, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Carsharing-Auto.
- Ich entsorge keine Abfälle wie Speisereste, Chemikalien oder Katzenstreu über die Toilette in die Kanalisation.
- Ich bringe Farbreste, Medikamente und andere Sonderabfälle zur fachgerechten Entsorgung in die Verkaufsstelle zurück oder gebe sie in der Sammelstelle der Gemeinde ab.
- Ich ziehe geölte Holzoberflächen den lackierten vor.
- Ich verwende biologische Farben.
- Ich wähle schadstofffreie Schweizer Baumaterialien aus erneuerbaren Ressourcen und umweltschonender Gewinnung.
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- Ich beheize meine Räume unterschiedlich und dem Bedarf entsprechend. In den Schlafräumen habe ich eine tiefere Temperatur als 18 °C, in den gemeinsam genutzten Räumen (z. B. im Wohnzimmer) maximal 20 °C.
- Ich lüfte meine Wohnung im Winter jeden Tag mehrfach während höchstens zehn Minuten mit weit geöffneten Fenstern und lasse Fenster nicht den ganzen Tag gekippt.
- Ich achte darauf, dass ich nichts vor meine Heizkörper stelle, wenn ich mit Heizkörpern heize.
- Ich schalte meine elektronischen Geräte nur für die Dauer des Gebrauchs ein.
- Ich vergleiche Haushaltsgeräte vor dem Kauf und wähle das energieeffizienteste Modell.
- Ich optimiere die Kühlleistung von Kühlschrank oder Tiefkühler und kühle nur so viel wie nötig.
- Ich setze auf lokale Wärme- und Energiebereitstellung wie Wärmepumpe, Solarkraft, Holz, Abwärme, Fernwärme, Biogas oder Windkraft.
- Ich verwende ausschliesslich LED für die Beleuchtung.
- Ich setze auf anerkannte Standards wie z. B. Minergie®, wenn ich einen Neubau oder eine Renovation plane.
- Ich achte auf eine optimale Wärmedämmung der Gebäudehülle und setze auf anerkannte Standards (Gebäudeenergieausweis der Kantone GEAK®).
- Ich profitiere vom Gebäudeprogramm des Staats Freiburg (www.fr.ch/afe/foerderung), wenn ich saniere (technische Anlagen und/oder Gebäudehülle) und/oder einen Neubau nach Minergie®-Standard errichte.
- Ich beauftrage lokale Baufirmen und achte darauf, dass auch die Subunternehmer aus der Region sind.
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- Ich verbrauche weniger Warmwasser, indem ich dusche statt bade.
- Ich baue wassersparende Armaturen ein.
- Ich nutze Regenwasser.
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- Ich gestalte Garten und Balkon naturnah und mit einheimischen Pflanzen.
- Ich lasse möglichst viele Flächen rund um mein Haus unversiegelt und begrüne sie.
- Ich plane einen Neubau in verdichteter Bauweise und schone dadurch Siedlungsfläche sowie die Biodiversität des Bodens.
- Ich wähle einen Wohnort, der bereits bebaut ist und verzichte auf ein Haus auf der grünen Wiese.
- Ich achte darauf, dass meine Wohnfläche den effektiven Bedürfnissen entspricht.
- Ich wohne an einem Ort mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr und bestehender Infrastruktur wie Schulen und Einkaufsmöglichkeiten usw.
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- Ich trenne verwertbare Siedlungsabfälle wie Glas, Papier, Karton, Metalle, Batterien, biogene Abfälle, Grünabfälle und Textilien.
- Ich bringe Farbreste, Medikamente und andere Sonderabfälle zur fachgerechten Entsorgung in die Verkaufsstelle zurück oder gebe sie in der Sammelstelle der Gemeinde ab.
- Ich kaufe nur Einrichtungsgegenstände, Haushaltgeräte oder Unterhaltungselektronik, die ich wirklich regelmässig brauche.
- Ich nutze meine Möbel und Einrichtung solange wie möglich und entsorge sie nicht bei jedem Umzug oder wenn die Mode wechselt.
- Ich wähle Produkte in rezyklierbaren Verpackungen.
- Ich achte darauf, dass Bauabfälle getrennt gesammelt und möglichst umfassend verwertet werden.
- Ich baue mit aufbereiteten Recyclingbaustoffen. Sie sind in Preis und Qualität vergleichbar mit Primärbaustoffen.