Die Arbeiten zur Vergrösserung von Bellechasse dauerten in Übereinstimmung mit dem angekündigten Zeitplan knapp zwei Jahre. Sie entsprechen einem kantonalen Bedarf an öffentlichen Infrastrukturen für den Justizvollzug und sind Teil der ersten Etappe der Vollzugsplanung (2016–2026). In diesen Rahmen wurden vier neue Gebäude gebaut und zwei historische renoviert, was insbesondere eine Trennung der verschiedenen Haftregime ermöglicht.
Das Projekt umfasst einen Zellenpavillon mit 66 neuen Plätzen für Insassen im offenen Vollzug, die zuvor im Zellentrakt des geschlossenen Vollzugs untergebracht waren. Der Speisesaal, der Empfang und die Besuchsräume für die Insassen im offenen Vollzug sind im neuen Empfangsgebäude untergebracht.
Darüber hinaus verfügt die neue Strafanstalt nun über ein Gesundheitszentrum, um eine angemessene somatische und psychiatrische Versorgung der Insassen zu gewährleisten. Das vierte neue Gebäude schliesslich beherbergt gesicherte Werkstätten, die so eingerichtet sind, dass sie Arbeitsplätze für Insassen im geschlossenen Vollzug und für solche im vorzeitigen Straf- und Massnahmenvollzug bereitstellen. Insgesamt werden noch rund 1300 Quadratmeter Solarpanels installiert werden. Sämtliche Bauarbeiten waren geprägt vom Willen des Staats, vorbildlich zu handeln, und richteten sich nach der Klimastrategie des Kantons Freiburg.
Derzeit laufen die Analysen für die zweite Phase der Vollzugsplanung (FRSA II), die namentlich die Verlegung des Zentralgefängnisses von Freiburg nach Bellechasse zum Ziel hat. Dabei sollen die Kapazitäten für den vorzeitigen Vollzug von Freiheitsstrafen erhöht sowie ein neues Lebensmittelzentrum geschaffen werden.