Das Ende des 13. Jahrhunderts erbaute Schloss ist das Herzstück des Stadtzentrums von Bulle. Heute belegen nur noch das Oberamt des Greyerzbezirks und das Trauungslokal des Zivilstandsamts die Räumlichkeiten, sodass grosse Flächen leer stehen. Der Staatsrat will hier weitere Ämter unterbringen und das Schloss stärker der Öffentlichkeit zugänglich machen. Es soll mit der Einrichtung von Kulturstätten und der Öffnung neuer Zugänge zu seinem Innenhof zu einem echten städtischen Raum werden. Dieser Umbau ist Teil der Immobilienstrategie des Staats. Das Schloss Bulle dient in diesem Zusammenhang auch als Pilotprojekt für die Bewirtschaftung des staatlichen Immobilienportfolios «Baudenkmal».
Ein Büro mit Erfahrung in der Restaurierung von historischen Gebäuden
Zur Erinnerung: Als Gewinner des Architekturwettbewerbs wurde 2022 das Projekt «Les Visiteurs» des Büros Aeby Aumann Emery Architectes ausgezeichnet, weil es sich durch eine funktionale und effiziente Organisation auszeichnet und die neuen Nutzungen mit Feingefühl und auf kohärente Weise in die Räume von hoher historischer und räumlicher Qualität des Schlosses Bulle integriert. Darüber hinaus verfügt der Preisträger über nachgewiesene Erfahrung bei der Sanierung und dem Umbau historischer Gebäude in staatlichem Besitz, verwirklichte es doch die Renovierung des Rathauses in Freiburg.
Im Anschluss an den Wettbewerb wurde nach Möglichkeiten gesucht, bestimmte Ämter, die sich im Schloss befanden, an einen anderen Ort zu verlegen. Die Räumung der Räumlichkeiten ist von entscheidender Bedeutung, da sie die Demontage und Sondierung im Gebäude ermöglicht, um den strukturellen Zustand des Schlosses und der Ausbauten zu ermitteln. Dadurch werden die Investitionskosten genauer bestimmt werden können. Nach heutigem Kenntnisstand (Studienphase) schätzt das Amt für Hochbauten (HBA) die Kosten für das Projekt auf zwischen 45 und 55 Millionen Franken.
Der Umzug des Oberamts in das Velâdzo von Bulle ist für Anfang 2025 geplant, während sich das Hochzeitszimmer ab Spätsommer 2024 im Salle des sociétés, Grand-Rue 7, in Bulle befinden wird.
Laut provisorischem Terminplan sollen die Arbeiten von Anfang 2028 bis Herbst 2030 stattfinden. Der Grosse Rat wird voraussichtlich im Herbst 2026 über einen Verpflichtungskredit abstimmen. Angesichts des Umfangs der vom Kanton zu tragenden Investition wird der Kredit höchstwahrscheinlich dem obligatorischen Finanzreferendum unterliegen und somit im Laufe des Jahres 2027 Gegenstand einer Volksabstimmung sein.