Das Projekt wurde im Auftrag des Grossen Rates und unter der Ägide eines Steuerungsausschusses ausgearbeitet. In diesem sitzen Grossrätinnen und Grossräte der verschiedenen Fraktionen sowie Vertreterinnen der betroffenen staatlichen Dienststellen ein, unter dem Vorsitz der Direktoren der ILFD und der RIMU. Den Plänen zufolge würde die Hülle des bestehenden Gebäudes erhalten und angepasst, um den geltenden Normen und den spezifischen Bedürfnissen der Fischarten zu entsprechen. Eine Überdachung würde die zuvor im Entwurf von 2015 vorgestellten Aussenbecken ersetzen.
Der geplante neue Wasseranschluss entspricht den qualitativen Standards und den thermischen Anforderungen. Er regelt auch die jüngste Problematik der zunehmenden Entwicklung der Quagga-Muschel. Diese invasive Art, die ursprünglich aus dem Kaspischen Meer stammt, dringt in den Neuenburgersee ein. Sie verursacht Schäden am lokalen Ökosystem, an der Wasserqualität und an der menschlichen Infrastruktur.
Straffer Zeitplan
Die Baubehörde, das Hochbauamt (HBA), erhielt die Baugenehmigung am 26. Januar dieses Jahres. Gegen das Projekt gab es keine Einsprachen. Die Instandsetzungskosten werden auf der Grundlage der bereits durchgeführten Ausschreibungen auf 3,56 Millionen Franken geschätzt, die Betriebskosten auf 175'000 Franken pro Jahr. Das Dekret unterliegt nicht dem Finanzreferendum. Es würde somit unmittelbar nach seiner Verkündung in Kraft treten.
Die Saisonabhängigkeit der Ausbrüche erfordert einen sehr straffen Zeitplan. Der Abbau der veralteten Anlagen würde von Mai bis Juni 2024 erfolgen, um im Juli 2024 mit den Renovierungs- und Bauarbeiten beginnen zu können. Bei Annahme des Dekrets durch den Grossen Rat ist die technische Inbetriebnahme der Fischzuchtanlage für November 2024 und die schrittweise Produktionsaufnahme von Januar bis Juli 2025 geplant.
Produktionskapazitäten bereits überdimensioniert
Der Staatsrat stellt fest, dass er damit der Forderung des Grossen Rates, eine funktionierende Freiburger Fischzucht in der Broye zu erhalten, nachgekommen ist. Er stellt jedoch fest, dass die im Rahmen der Ausarbeitung dieses Projekts durchgeführten Analysen es nicht erlaubt haben, die Feststellungen in Frage zu stellen, die er bereits in seiner Antwort auf die Volksmotion „Wiedereröffnung der neuen Fischzuchtanlage in Estavayer-le-Lac“ im Oktober 2021 zum Ausdruck gebracht hatte, wonach die von dieser Anlage erwarteten Leistungen von der interkantonalen Fischzuchtanlage in Colombier zu unvergleichlich tieferen Kosten zufriedenstellend erfüllt werden.
Die Regierung hält somit fest, dass die Problematik der Wiederbevölkerung des Neuenburgersees auf der Ebene der Lieferung der Eier liegt und nicht in der Produktionskapazität der Konkordatskantone, die bereits überdimensioniert ist. Die Instandsetzung der Fischzucht in Estavayer-le-Lac würde durch die Erhöhung der Produktionskapazität somit keine Lösung für die Problematik des Rückgangs der Fischfänge bieten.