Die Wanderausstellung, die derzeit in der Stadt Freiburg zwischen dem Bahnhof und der Place Jean-Tinguely zu sehen ist, wurde in Zusammenarbeit mit der Eidgenossenschaft erarbeitet. Sie präsentiert 17 Fotokompositionen des Schweizer Architekten Dario Lanfranconi, welche die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung widerspiegeln, die von der UNO als Teil ihrer Agenda 2030 definiert und von den 193 Mitgliedsstaaten, darunter auch der Schweiz, verabschiedet wurden. Mit einem Audioguide (verfügbar über Mobiltelefon) können Besucherinnen und Besucher zudem Mitarbeitende des Staates Freiburg zuhören, die ausführen, wie ihre Arbeit dazu beiträgt, eines der 17 Ziele der Agenda 2030 zu erreichen.
Die von der Abteilung für nachhaltige Entwicklung des Kantons organisierte Ausstellung macht die Nachhaltigkeitsstrategie des Staates sichtbar, hebt das Engagement des Staates für eine nachhaltige Entwicklung hervor und ermutigt jeden, sich für eine gerechte, verantwortungsvolle und ressourceneffiziente Gesellschaft einzusetzen. Die Ausstellung geht im Übrigen mit gutem Beispiel voran, indem sie auf Wiederverwendung setzt: Materialien und Fotos stammen aus einer ähnlichen Ausstellung, die zuvor in Lausanne und Genf stattgefunden hat.
Staatsratspräsident Steiert sagte bei der Präsentation der Ausstellung vor den Medien, es sei wichtig zu sehen, dass Nachhaltigkeit heute nicht mehr nur eine Strategie sei. Alle Direktionen seien bereits im Modus der Umsetzung. In allen Bereichen gelte es, nachhaltig zu entscheiden und zu handeln. In der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion etwa habe man damit begonnen, alle neue Bauprojekte nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) voranzutreiben. Dieser Standard ermöglicht es, die Bedürfnisse von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt gleichermassen und umfassend in Planung, Bau und Betrieb mit einzubeziehen.
Als weiteres Beispiel nannte Staatsrat Steiert die Tatsache, dass im Kanton Freiburg im Strassenbau künftig vermehrt rezyklierte Materialien eingesetzt werden. Zudem sollen Beläge umweltschonender hergestellt werden. Aus diesem Grund stelle seine Direktion bei der Vergabe von Aufträgen in diesem Bereich neu entsprechende Anforderungen an die Auftragnehmer.
Volkswirtschaftsdirektor Curty seinerseits verwies darauf, dass eine Roadmap Kreislaufwirtschaft in Erarbeitung ist. Die Kreislaufwirtschaft zielt auf eine bessere Nutzung natürlicher Ressourcen sowie eine Reduzierung der mit wirtschaftlichen Aktivitäten verbundenen Umweltauswirkungen durch die Schliessung von Material-, Wasser- und Energiekreisläufen. Dank einer besseren Ressourcennutzung sind die wirtschaftlichen Aktivitäten widerstandsfähiger und erzeugen weniger Emissionen. Das Projekt ist schon weit fortgeschritten. Der Staat Freiburg sei zudem der erste Kanton, der ein solches Projekt umsetzt.
Auch die Energiepolitik des Kantons sei ein wirksames Instrument für eine nachhaltige Entwicklung. Dies gilt insbesondere für die Substitution von fossilen Brennstoffen durch erneuerbare Energien und die Reduzierung des Verbrauchs. Auch die kantonalen Anreize zur Attraktivitätssteigerung des Bauprogramms des Bundes, die durch eine spezielle Massnahme im Konjunkturprogramm verstärkt werden, machen das Programm in unserem Kanton zunehmend erfolgreich. Das Programm umfasst 12 Massnahmen, die darauf abzielen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern oder ölbefeuerte Heizkessel durch Wärmepumpen zu ersetzen. Von Januar bis April dieses Jahres sind bereits rund 800 Anträge beim Amt für Energie eingegangen. Seit 2017 wurden bereits Fördermittel in Höhe von 76 Millionen Franken für dieses Programm zugesagt.
Weiter erinnerte Staatsrat Curty daran, dass der kantonale Innovationspreis nächstes Jahr zum ersten Mal ausdrücklich für nachhaltige Wirtschaftsprojekte vergeben werde. Und statt mit 6000 Franken wie bisher ist der Preis dank eines Vorstosses aus dem Parlament mit 10 000 Franken dotiert.
Auch in den anderen Direktionen werden Massnahmen als Umsetzung der Strategie ausgeführt, ergänzte Staatsrat Steiert. Hervorheben wolle er lediglich die Massnahmen zur Förderung der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. Dazu sei eine neue Stelle geschaffen worden, deren Aufgabe es sei, die Mittels für die Aus- und Fortbildung der Lehrpersonen in diesem Thema zu harmonisieren und verstärken. Zusätzlich dazu werden Schulen aktiv ermuntert, dem Schweizerischen Netzwerk gesundheitsfördernder und nachhaltiger Schulen («Schulnetz21») beizutreten, und sie werden dabei auch betreut.
Amélie Dupraz-Ardiot, die Delegierte für nachhaltige Entwicklung des Kantons Freiburg, wies darauf hin, dass die Umsetzungsarbeit neuerdings von einem Netzwerk von Ansprechpersonen in allen Verwaltungseinheiten koordiniert werde. Auch wurde eine interkantonale Zusammenarbeit gestartet, um die Methodik und Prozesse für Nachhaltigkeitsbeurteilungen weiterzuentwickeln.
Die Wanderausstellung ist noch bis 30. Juni in der Stadt Freiburg zu sehen. Im September wird sie in Murten zu Gast sein, im Oktober in Bulle.