Für die Sanierung der ehemaligen Deponie La Pila wurden vier Varianten ausgearbeitet und 2019 evaluiert. Darauf gestützt erstellte der Staatsrat als Antwort auf den Auftrag Geinoz am 12. Februar 2019 einen Bericht, in dem er zusicherte, dass die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion (RUBD) darauf achten werde, dass die Variante V2 (Aushub der gesamten oberen Zone der Deponie) mit dem Ziel entwickelt wird, den Eingriff in der oberen Zone bei gleichzeitiger Einhaltung der Sanierungsziele auf ein Minimum zu reduzieren. Der Grosse Rat hat den Bericht des Staatsrats am 27. Juni 2019 zur Kenntnis genommen.
Nachdem die RUBD und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) ihre Zustimmung erteilt hatten, führten das Konsortium für die Sanierung der ehemaligen Deponie La Pila und das beauftragte Ingenieurbüro zwischen September 2020 und März 2021 Bodenerkundungen durch. Mit diesen Bodenerkundungen sollte unter anderem abgeklärt werden, ob ein teilweiser Aushub des oberen Bereichs der Deponie ausreichen könnte, um die Sanierungsziele einzuhalten. Im Anschluss an diese Untersuchungen schlugen das Konsortium und das beauftragte Ingenieurbüro die Sanierungsvariante V2 Minus vor, bei der ein Teil des Materials aus der oberen Zone an Ort und Stelle bleiben würde. Die durchschnittlichen Kosten für diese Variante V2 Minus wurden auf 135 Millionen Franken geschätzt.
In ihren Analysen schätzten das Amt für Umwelt (AfU) und das BAFU das Material, das in der vom Konsortium und Ingenieurbüro vorgeschlagenen Variante liegen bleiben würde, in Bezug auf die PCB-Konzentration und das Freisetzungspotenzial als kritisch ein. Das Grundwasser in dem Bereich, der stehen bleiben würde, weist sehr hohe PCB-Konzentrationen und Öl in Phase auf. Die Variante V2 Minus enthält zu viele Unsicherheiten und es besteht das Risiko, dass die Sanierungsziele nicht erreicht werden. In einem solchen Fall müsste die Sanierung des Standorts nach Abschluss der geplanten Arbeiten ausgeweitet werden, was zu erheblichen Mehrkosten führen könnte. Auch weist die Variante V2 Minus im Vergleich zur Variante V2 ein ungünstiges Nutzen-Kosten-Verhältnis auf.
In ihren jeweiligen Stellungnahmen vertreten das AfU und das BAFU daher die Auffassung, dass der Aushub der gesamten oberen Zone der Deponie nicht vermieden werden kann und die Variante V2 die optimale Sanierungsvariante darstellt. Zur Erinnerung: Die durchschnittlichen Kosten für die Variante V2 werden auf rund 150 Millionen Franken geschätzt. Die genauen Kosten werden bei der Ausarbeitung des Sanierungsprojekts bestimmt werden.
Die durchgeführten Bodenerkundungen haben eine bessere Charakterisierung der Materialbeschaffenheit im Kern der Deponie ermöglicht. Diese neuen Erkenntnisse werden bei der Wahl der Behandlung des Aushubmaterials nützlich sein.
In einem nächsten Schritt wird ein Sanierungsprojekt auf der Grundlage der Variante V2 erstellt werden.