Rund 70 Fachpersonen für Justizvollzug aus allen Westschweizer Kantonen und dem Tessin nehmen heute Freitag am 22. Postenlauf der Fachpersonen für Justizvollzug der Strafanstalten des Konkordats der lateinischen Schweiz in Freiburg teil. Eine unterhaltsame Veranstaltung, die alle zwei Jahre abwechselnd von den Kantonen der lateinischen Schweiz durchgeführt wird. Die letzte Ausgabe im Kanton Freiburg fand im Jahr 2001 im Vully statt und wurde von den Anstalten von Bellechasse (AB) organisiert.
Dieses Jahr wird der Postenlauf gemeinsam von den AB, dem Amt für Straf und Massnahmenvollzug (ASMVG) und dem Amt für Bewährungshilfe (BHA) ausgerichtet. In 23 Teams à drei Personen werden die Teilnehmenden von 11 Strafanstalten am Vormittag zu Fuss einen Parcours von zehn Kilometern und sieben Posten absolvieren, bei denen sie ihre Geschicklichkeit und ihr Wissen unter Beweis stellen müssen. Für das gemeinsame Mittagessen, organisiert von der Pädagogischen Hochschule, werden die Mitglieder der lateinischen Konkordatskommission dazustossen (Vorsteher der zuständigen kantonalen Ämter und Direktorinnen und Direktoren der Strafanstalten), die parallel zum Postenlauf eine Sitzung abhalten.
Der Postenlauf wurde 1969 ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Verbindung zwischen den Akteurinnen und Akteuren des Erwachsenenstrafvollzugs in der lateinischen Schweiz zu stärken. Verbindungen, die schon seit Beginn der beruflichen Laufbahn gepflegt werden, da alle Fachpersonen für Justizvollzug der Schweiz im Schweizerischen Ausbildungszentrum für das Strafvollzugspersonal (SAZ) in Freiburg ausgebildet werden. Doch trotz identischer Ausbildung variiert der Arbeitsinhalt je nach Art der Strafanstalt oder der Insassinnen und Insassen beträchtlich. Daher das Interesse, sich in einem informellen Rahmen einer solchen Veranstaltung über berufliche Erfahrungen auszutauschen.
Erwin Jutzet, Sicherheits- und Justizdirektor und seit 1. Juli 2014 Präsident des SAZ, hat den Teilnehmenden bei dieser Gelegenheit eine Grussbotschaft des Staatsrats übermittelt und ihr persönliches und berufliches Engagement gelobt: "Ihre Aufgabe ist schwierig und fordernd. Denn sie vereint Überwachung, Arbeitsanleitung und Ausbildung mit dem Ziel der erfolgreichen Reintegration der Gefangenen in die Gesellschaft. Ihre Aufgabe ist auch anspruchsvoll, weil Sie für Insassen extrem unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Kultur zuständig sind. Eine solche Aufgabe zu erfüllen, verlangt mehrfache Kompetenzen, doch es braucht auch konstruktive Arbeitsbedingungen, angepasste Infrastrukturen und ausreichend persönliche Hingabe. Und es ist unsere politische Verantwortung, Ihnen die Bedingungen zu gewährleisten, die letztendlich die Sicherheit unserer Gesellschaft stärken."