Marius Cottier war während 15 Jahren Mitglied der Kantonsregierung, wo er die Erziehungs- und Kultusdirektion, die 1980 in Direktion für Erziehung und kulturelle Angelegenheiten umbenannt wurde, leitete. 1983 und 1990 präsidierte er den Staatsrat.
Er unterbreitete dem Grossen Rat zahlreiche Gesetze, unter anderem diejenigen über das Konservatorium, das zuvor eine private Institution war, und über die Reorganisation der Universität. Im Unterrichtsbereich führte er die Reform der obligatorischen Schule erfolgreich zu Ende: Das hundertjährige Gesetz von 1884 wurde von demjenigen von 1985 abgelöst, zu dessen Schwerpunkten die Orientierungsstufe und der Kindergarten gehörten. 1990 gelang die Neudefinition der Beziehungen zwischen den Kirchen und dem Staat und die Anerkennung der Israelitischen Gemeinde; 1991 wurden die Gesetze über den Mittelschulunterricht, die kulturellen Angelegenheiten, die kulturellen Institutionen und den Kulturgüterschutz erlassen. Unter seiner Leitung unterstützte der Staat die Gründung des Théâtre des Osses in Givisiez und der Freiburger Oper finanziell. Das kantonale Kulturbudget umfasste nun alljährlich den Ankauf mindestens eines Werks eines lebenden Freiburger Künstlers.
Der Staatsrat wird Marius Cottier als engagierte und offene Persönlichkeit, deren Tätigkeit zu wichtigen Änderungen im Bereich des Erziehungswesens und der Kultur führte, in Erinnerung behalten. Auch nach seiner Zeit als Staatsrat interessierte er sich weiter für das öffentliche und kulturelle Leben.
Die Regierung entbietet seiner Familien und seinen Nächsten ihr aufrichtiges Beileid und ihr tief empfundenes Mitgefühl.