Beachtliche Erhöhung der Anzahl Betten am HFR und Personalmangel
Diese neue Welle findet vor dem Hintergrund stark verbreiteter saisonaler Erkrankungen und dem Auftreten einer neuen Virusvariante statt, deren Virulenz und Ansteckungsgrad wir noch nicht genau kennen. Die Spitäler stehen unter hohem Druck und es ist festzustellen, dass die Mehrheit der Personen, die wegen Covid-19 auf der Intensivstation des HFR hospitalisiert sind, nicht geimpft ist. Das Durchschnittsalter der stationären Covid-19-Patienten ist auf unter 60 Jahre gesunken.
Auf der Grundlage der Erfahrungen aus den vorangegangenen Pandemiewellen hat das HFR einen Plan zur Erhöhung seiner Kapazitäten erstellt. Darin werden verschiedene Stadien definiert (von 0 für die normale Situation bis 4 für den Notbetrieb der Katastrophenmedizin), die von der Anzahl der zu versorgenden Covid-Patienten abhängen. Jedes Stadium umfasst Massnahmen wie die Eröffnung von Betten, die Anstellung von Personal oder die Verschiebung geplanter Eingriffe.
Um den Anstieg der Hospitalisierungen in den letzten Tagen zu bewältigen, wurden in den Abteilungen für Innere Medizin an den verschiedenen Standorten des HFR mehr als 30 Betten eröffnet. Zur Betreuung dieser zusätzlichen Betten wird medizinisch-pflegerisches Personal benötigt. Die Mitarbeitenden, die bereits im Einsatz sind, werden gebeten, ihren Beschäftigungsgrad zu erhöhen. Aber das Personal ist durch die aufeinanderfolgenden Pandemiewellen erschöpft und die Abwesenheitsrate derzeit sehr hoch.
Aus diesem Grund wurde die Rekrutierungsgruppe wieder aktiviert und es wurde ein Aufruf an kürzlich in den Ruhestand getretene und frühpensionierte Fachkräfte gestartet, damit diese ihre Arbeit wiederaufnehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt werden schätzungsweise 90 zusätzliche Vollzeitäquivalente benötigt. Der Mangel an ausgebildetem Personal lässt sich jedoch nur sehr schwer bewältigen, da alle Spitäler medizinisch-pflegerisches Personal mit ähnlichen Profilen suchen.
In den letzten Tagen musste das HFR einige elektive Eingriffe verschieben, um den Notfällen auf der Intensivstation Vorrang geben zu können. Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen, da die Erfahrungen aus früheren Wellen gezeigt hatten, dass Verschiebungen von Eingriffen für die Patientinnen und Patienten oft schwerwiegende Folgen haben.
Sollte die Zahl der Spitaleinweisungen weiter steigen, müssten Operationstrakte geschlossen werden, um die Zahl der Intensivbetten erhöhen zu können. Ausserdem müssen chirurgische und orthopädisch-chirurgische Abteilungen in Stationen der Inneren Medizin umgewandelt und Privatkliniken zur Unterstützung herangezogen werden.
Aufruf des Staatsrats, sich impfen zu lassen, die Schutzmassnahmen einzuhalten und eine Maske zu tragen
In der vergangenen Woche stieg die Zahl der positiven Fälle im Kanton auf über 2000. Auch die Positivitätsrate liegt nunmehr bei über 20 Prozent.
Diese Zunahme der positiven Tests und der Spitaleinweisungen ist ein Zeichen dafür, dass das Virus schnell zirkuliert und ein hohes Risiko für eine Überlastung des Spitalsystems darstellt. Um die Versorgung von Covid- und Nicht-Covid-Patienten zu gewährleisten und zu vermeiden, dass diese heruntergefahren werden muss, ist es entscheidend und dringend erforderlich, dass nicht geimpfte Personen den Schritt wagen und dass diejenigen, welche die Auffrischungsimpfung (3. Dosis) benötigen, sich dafür anmelden. Die beiden kantonalen Impfzentren sind dabei, ihre Kapazitäten auszubauen. Die Bewohnerinnen und Bewohner der meisten der sogenannten Risikoinstitutionen wurden geimpft oder sind dabei, sich impfen zu lassen, insbesondere durch mobile Teams oder eine entsprechende Planung in den Zentren.
Wie andere Kantone auch, bat der Staatsrat die Armee um Unterstützung für das HFR sowie für die Durchführung der Impfung.
Die Impfung ist zwar ein zentraler Bestandteil des Schutzdispositivs, reicht aber allein nicht aus. Die Feiertage stehen vor der Tür und damit auch die zahlreichen Treffen mit Familie und Freunden. Damit diese Zeit nicht zu einer gesundheitlichen Katastrophe wird, ist die gesamte Bevölkerung aufgerufen, die mittlerweile bekannten Schutzmassnahmen einzuhalten, um sich selbst und andere zu schützen: Abstand halten, Hände desinfizieren, eine Maske tragen (insbesondere in Innenräumen), geschlossene Räume regelmässig lüften und regelmässige Tests. Dies betrifft sowohl den privaten als auch den beruflichen Bereich, Schulen und Freizeitstätten.