Mit dem kürzlich in Kraft getretenen Klimagesetz (KlimG) ist die Ermittlung des eigenen CO2-Fussabdrucks, um auf dieser Grundlage Massnahmen zur Reduktion und/oder Kompensation der Emissionen zu treffen, keine Ausnahme mehr, sondern die Norm. Das Gesetz verlangt gar, dass der Staat in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnimmt und dafür sorgt, dass die Kantonsverwaltung bis 2040 das Ziel der Klimaneutralität erreicht (Art. 3 KlimG). Und wer wäre besser geeignet als das Amt für Umwelt (AfU), um die Federführung zu übernehmen? Um diese Strategie zu unterstützen und seine Bemühungen langfristig zu verankern, hat sich das Amt denn auch dazu verpflichtet, seine Emissionen regelmässig zu überprüfen, sich zertifizieren zu lassen und diese Zertifizierung aufrecht zu erhalten.
«Die Verleihung des Labels Carbon Fri verdeutlicht unser Bestreben, unsere Auswirkungen auf die Umwelt erheblich zu reduzieren. Es handelt sich um einen freiwilligen Prozess, der darauf abzielt, die CO2-Bilanz zu bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Unsere erste Bilanz hat es uns auch ermöglicht, Datenerfassungsprozesse und zuverlässige Indikatoren einzuführen, um unsere Fortschritte im Laufe der Zeit messen zu können», erklärt Charlotte Boder, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Adjunktin des Dienstchefs beim Amt für Umwelt.
Laut der ersten Bilanz, die das AfU im Jahr 2019 erstellte, betrug der CO2-Ausstoss für alle Aktivitäten ohne Labor 131 Tonnen. Die Hauptquellen waren Heizungen (31 %), Pendelmobilität (31 %) und Dienstfahrten (18 %). Mit den seither umgesetzten Massnahmen – neue Solarmodule (in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen), die Anschaffung von zwei Elektrofahrzeugen und die Umstellung von Gas auf Fernwärme – konnte das Amt seine Emissionen halbieren, wie aus der zweiten Bilanz hervorgeht, die für das Jahr 2021 erstellt wurde. «Carbon Fri ist auch deshalb interessant, weil die Gelder, die von den mit dem Label ausgezeichneten Einrichtungen in die Stiftung eingezahlt werden, in lokale Projekte zurückfliessen, die die Reduzierung der Treibhausgasemissionen anstreben. Der Betrag wird aufgrund der CO2-Bilanz berechnet und entspricht 10 Franken pro Tonne emittiertes CO2, was für das AfU 1310 Franken ergibt. Wir sind stolz darauf, können wir doch auf diese Weise die gemeinsamen Anstrengungen für einen umweltfreundlicheren Kanton unterstützen und einen Beitrag zu mehreren Zielen der Agenda 2030 leisten», meint Charlotte Boder abschliessend.
CARBON FRI Die Stiftung Carbon Fri wurde 2018 von der Freiburger Kantonalbank (FKB), der Handels- und Industriekammer des Kantons Freiburg (HIKF) und Climate Services gegründet und hat zum Ziel, die Reduktion der CO2-Emissionen von Freiburger Unternehmen und Organisationen zu fördern. www.carbonfri.ch |
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Gut zu wissen !
«Seit 1990 ist der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch um über 10 % gestiegen. Blieb dieser Anteil bis ins Jahr 2006 stabil, so vergrösserte er sich anschliessend rasch. 2020 lag die Schweiz mit einem Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch von rund 27 % über dem EU-Mittelwert (knapp 19 %).»
EDA, 2023
Lust, zu handeln ?
Weil es wichtig ist, dass Bürgerinnen und Bürger gut informiert sind, laden wir Sie ein, sich (erneut) in das Grundlagendokument Kantonaler Klimaplan: Strategie und Massnahmenplan 2021–2026 (vollständiges Dokument | Kurzfassung) zu vertiefen. Wer besonders interessiert ist, kann sich auch mit den verschiedenen Artikeln des kantonalen Klimagesetzes (KlimG) vertraut machen, das am 1. Oktober 2023 in Kraft getreten ist. Und wer einen konkreten Beitrag leisten will, kann sich von Projekten und guten Praktiken aus dem In- und Ausland inspirieren lassen oder mit einer Teilnahme am Weihnachtswettbewerb von Mein Klimaplan klimafreundliche Weihnachten feiern. Weiter bietet Carbon Fri die Möglichkeit zur Berechnung der eigenen CO2-Emissionen und zur Unterstützung lokaler Projekte. Und schliesslich: Wer mehr über den Erhalt des Labels Carbon Fri wissen möchte, kann sich auf der entsprechenden Website informieren.
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