Murtenclassics, Francomanias, Festival du Gibloux (30. Ausgabe 2015), Estivale, Belluard-Bollwerk, Bad Bonn Kilbi (25. Ausgabe 2015) Festival international de la Guitare (1980), FIFF, FIMS (1985), Internationales Folkloretreffen Freiburg (1975), Rencontres théâtrales de Bulle (1982) sind Freiburger Festivals, die schon seit Jahrzehnten existieren. Jüngere Veranstaltungen wie Festi'Cheyres, die 20heures de Musique, les Georges, das Licht-Festival (2016), das Festival international du Lied (2001) oder das Schwarzee Festival (2021) eifern ihnen nach. Zu ihrem Angebot gehören Musik aller Stilrichtungen, Kunst und Film. Wie auch immer das Programm aussieht, das Organisationskomitee muss die Erwartungen des Publikums, wirtschaftliche Zwänge und immer strengere Sicherheitsauflagen in Einklang bringen. Subventionen und Sponsoring gleichen die Ausgaben aus, die von den Eigeneinnahmen nicht gedeckt werden können. Die Festivals funktionieren nur dank des Einsatzes zahlreicher Freiwilliger, die für jede Ausgabe neu zu motivieren sind, um den Fortbestand der Veranstaltungen zu sichern.
Seit den frühen 1950er-Jahren breiteten sich die Festivals in Frankreich und später auch in der Schweiz aus. Jene, die Ende der 1970er-Jahre in Freiburg entstanden, sind hauptsächlich der Musik und dem Gesang gewidmet. Ob dies mit der Chortradition zusammenhängt, müsste genauer untersucht werden. Die Freiwilligenarbeit ist dagegen gut im Freiburger Vereinsleben verankert. Die Festivals erneuern auch, ohne sich als Konkurrenz zu verstehen, die jährlichen Feste und Konzerte der Chöre und Blasmusiken, die sich in den letzten dreissig Jahren ebenfalls stark vermehrten. Generation für Generation besuchen zahlreiche Freiburger und Freiburgerinnen grosse Festivals wie Paléo. Die ausserhalb des Kantons am besten bekannte Freiburger Veranstaltung ist das Internationale Filmfestival (FIFF).
Die Freiburger Festivals sind zu wenig finanzkräftig, um berühmte Stars verpflichten zu können, und setzen auf ein abwechslungsreiches Programm und auf gute Stimmung. Sie wenden sich an ein kleineres Publikum und gefährden in einigen Fällen mit jeder Ausgabe ihre Existenz. Mehrere mussten vor kurzem ihre lockere Organisation erneuern, da diese mit den heutigen Vorschriften und Normen nicht mehr vereinbar ist.
Die Festivals finden in den Städten (Freiburg, Bulle, Romont), aber auch in ländlichen Ortschaften statt.
Anmerkungen
Manche Festivals verschwinden nach wenigen Ausgaben wieder, während neue von Enthusiasten gegründet werden. Eine vollständige Liste ist daher unmöglich zu erstellen, aber diese wenigen Beispiele beweisen eine schöne Vitalität und Vielfalt: Les Anciennes Terres, festival du conte et des arts du récit de Fribourg (2023), Etu'sound, Festival für und von der Studentenschaft der Universität Freiburg, das das Festival Campus Fever abgelöst hat (18. Ausgabe im Jahr 2024), das Internationale Orgelfestival Freiburg (1998), das Bulle Jazz Festival, ehemals New Orleans Meets Bulle (2002), das Festival des Brasseries Artisanales de Fribourg (seit 2013, pausiert 2024), das Suppenfest in Freiburg (2005) und Bulle (2017), das Passionvinyl Festival (2019), das Portaz open air in Portalban (2022).
Text : Florence Bays
Übersetzung : Hubertus von Gemmingen