Aufgrund der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Gesundheitsmassnahmen wurde die für den 6. Mai 2020 in Romont geplante 95. ordentliche Generalversammlung des Freiburger Tourismusverbands (FTV) abgesagt. Der Vorstand des FTV konsultierte seine Mitglieder von Gesetzes wegen und die aktiven Mitglieder daher auf elektronischem Wege.
Die üblichen statutarischen Beschlüsse – einschliesslich der Ernennung neuer Mitglieder des Vorstands – wurden dabei von einer Mehrheit der Wählerinnen und Wähler angenommen. Für den Zeitraum 2020 – 2023 hat das Komitee mit der Ernennung von Johanna Gapany, Ständerätin und Präsidentin des Verbands Seilbahnen Freiburger Alpen (SBFA) und Emmanuelle Sierro-Schenk, Tourismusexpertin und Gründerin und Direktorin von "Compétences Bénévoles" einen weiblichen Akzent gesetzt. Der neue Direktor der TPF, Serge Collaud, wurde vom Staat als sein Vertreter bestimmt und tritt die Nachfolge von Vincent Ducrot im Vorstand an.
Rückblick auf ein ausgezeichnetes Jahr 2019
Der Tätigkeitsbericht 2019 des FTV beleuchtet die hervorragenden Ergebnisse der Region Freiburg mit einem Rekordzuwachs von 8,5 % bei den Hotelübernachtungen, insgesamt 481’899 Nächte. Das von Schweiz Tourismus (ST) für das vergangene Jahr gewählte Thema «Wandern» inspirierte auch die eigenen Marketingaktionen des FTV und die der regionalen Tourismusorganisationen. Nebst einer interaktiven Karte mit den 30 schönsten Wanderungen, der Webserie mit 8 Folgen „Fribourg Region - einfach wanderbar!“ und der Erfassung von 7 lokalen Wanderrouten auf SchweizMobil wurden den Gästen viele weitere Leistungen angeboten.
2019 wurden gemäss einem partizipativen Modell viele bedeutende strategische Projekte fortgeführt. Das Projekt FIT’NG 2021 ging in die Umsetzungsphase und das herausgegebene White Paper für den Schweizer und den Freiburger Tourismus dient der Branche als Referenz. Mehr als 200 Unterkunftsanbieter wurden für die Nutzung der Plattform CheckIn-FR geschult, die die Verarbeitung der Gästedaten erleichtern soll.
Pandemie zwingt Tourismus in die Knie
In diesem Jahr kam der Tourismus ab Mitte März komplett zum Erliegen. Die gesamte wirtschaftliche Kette des Tourismus litt, von Hotels über Gastronomie bis hin zu Sehenswürdigkeiten und Museen. Der volkswirtschaftliche Schaden für die Tourismusbranche im Kanton Freiburg belief sich im Frühjahr auf mehr als 80 Millionen Franken pro Monat.
Marketing-Aktivitäten in ausländischen Märkten werden also vorerst auf Eis gelegt, während die Schweizer Kampagne nun ihre Aktivitäten mit einigen Wochen Verspätung starten kann. Unter der Leitung des Fonds für koordiniertes Tourismusmarketing richtet sich die grösste Kampagne der Region Freiburg an Schweizer Kunden, die 2019 einen Marktanteil von über 62% darstellten.
Neue Zielgruppen für die Schweizer Kampagne
Die 3- bis 7-tägigen Post-Lockdown-Programmvorschläge richten sich an vier Gästesegmente: Aktive Outdoorler, Familien, Attractions tourer und Erholungssuchende. Diese Ferienideen umfassen alle sieben Tourismusregionen des Kantons und werden ab Mitte Juni online, in sozialen Netzwerken und über die Fachpresse verbreitet.
Die Schweizer Kampagne ist ausserdem in mehreren Medien vertreten: Beilage des Hauptmagazins der Region Freiburg in Publikums- und Fachzeitschriften, Erstellung von sieben Videos, die mit den Schlüsselgeschichten des Magazins verknüpft sind, und gezielte Online-Aktionen mit mehreren Schweizer Medien. Darüber hinaus finden zahlreiche Aktionen in sozialen Netzwerken (Facebook und Instagram) statt, darunter die Zusammenarbeit mit den Influencern SuisseMoi und Joni Hedinger.
Staatliche Notfallhilfe für die Branche
Die Pandemie stellt die Tourismusakteure vor finanzielle Schwierigkeiten. Im vergangenen April beschloss der Staatsrat, dem Tourismusförderungsfonds des Kantons Freiburg (TFF) 5 Millionen Franken zur Verfügung zu stellen. Die üblichen Bedingungen für die Gewährung ordentlicher Beihilfen wurden gelockert, und der Kreis der Begünstigten wurde um die Betreiber touristischer Einrichtungen erweitert. Über die eigens eingerichtete digitale Plattform werden derzeit rund siebzig Anträge bearbeitet. Mitte Juni trifft der Vorstand des TFF die Entscheide über die verschiedenen Anträge.
Die Region Freiburg wie auch ihre Leistungsträger zählen auch in diesem Sommer auf die Loyalität und Solidarität ihrer Schweizer Kunden. Sie setzt auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Aktivitäten an der frischen Luft und Kundennähe. Wie die Wirtschaft als Ganzes muss sich auch der Tourismus in Freiburg neu erfinden und sich den neuen Realitäten anpassen.