Vor der Podiumsdiskussion veranschaulichte ein Kurzfilm, wie sich drei Freiburger Unternehmen erfolgreich auf ihren Märkten positionieren. Das Unternehmen Infré in Semsales ist auf die Entkoffeinierung von Tee spezialisiert. Statt das extrahierte Koffein als kostenpflichtigen Abfall zu entsorgen, hat Infré eine Methode entwickelt, mit der das Koffein kristallisiert und als Nebenprodukt an die Pharma- und Lebensmittelindustrie verkauft werden kann. Das Hotel des Alpes in Düdingen seinerseits bietet jedes Jahr rund 130 Stellensuchenden eine Weiterbildung, die es diesen Personen erlaubt, dank neu erworbenen Kenntnissen einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Das dritte Unternehmen, swisspor in Châtel-St-Denis, hat Dämmplatten entwickelt, die aus Recyclingmaterial hergestellt werden und später endlos recycelbar sind.
Die Beispiele der drei Unternehmen zeigen, wie mit materiellen und personellen Ressourcen verantwortungsvoll umgegangen wird und die Unternehmen gleichzeitig rentabler, produktiver und schliesslich auch wettbewerbsfähiger werden als die Konkurrenz. „Dies ist das Prinzip der Blue Economy", hielt Diskussionsleiter Jean-Luc Mossier fest. Die Blue Economy orientiert sich am System einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, wie dies bei natürlichen Kreisläufen der Fall ist. In der Natur werden alle Abfälle verwertet und ausschliesslich erneuerbare Ressourcen genutzt. Im Film fasst es Edouard Logoz, Generaldirektor von swisspor Romandie SA, wie folgt zusammen: „Wenn die Umwelt Gewinnerin ist, sind wir am Ende alle Gewinner. Im Grunde genommen gibt es am Ende drei Gewinner: Die Umwelt, die Kunden und das eigene Unternehmen."
Drei Filme zur Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft
Der heute gezeigte Film „Blue Economy - die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft" ist der erste von insgesamt drei Kurzfilmen, die dieses Jahr im Auftrag der Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg gedreht werden. Mit den Filmen soll den Freiburger Unternehmerinnen und Unternehmern die Blue Economy vorgestellt und ihr Interesse an dieser neuen Philosophie geweckt werden. „Um in Zukunft erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sich von der Konkurrenz abzuheben", sagte Jean-Luc Mossier den rund 180 anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern. „Beispielsweise indem man als Erste die neuen Umweltkonzepte integriert. Und die Prinzipien der Blue Economy können von den Unternehmen aller Branchen umgesetzt werden, egal ob Kleinbetrieb oder Grosskonzern."
Was ist Blue Economy?
Blue Economy fördert den Übergang vom derzeitigen System zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, die von natürlichen Kreisläufen inspiriert ist, bei denen die Verwertung von Abfällen und die Nutzung erneuerbarer Ressourcen im Mittelpunkt stehen. Um Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen und die Produktivität zu steigern, ermöglicht die Blue Economy insbesondere die Optimierung von Energie-, Wasser- und Rohstoffverbrauch, während auch eine gesellschaftliche, auf die menschlichen Bedürfnisse ausgerichtete Dimension berücksichtigt wird. Im weiteren Sinne umfasst die Blue Economy auch Fertigungsprozesse, Produkte, Dienstleistungen und Technologien, die zur Erhaltung der Umwelt beitragen.