Das Projekt eines nationalen Innovationsparks (NIP), das vom Bundesparlament ins Leben gerufen wurde, soll sich zu einem internationalen Schaufenster entwickeln und die Position der Schweiz im Bereich der wissenschaftlichen und technologischen Innovation festigen. Das Projekt bezweckt, Unternehmen aus dem In- und Ausland anzuziehen, die Spitzenforschung und bahnbrechende Technologien benötigen, um neue Märkte zu erschliessen. Der NIP, der Kompetenzen bündeln und zum Wohlstand beitragen soll, bestätigt das Ansinnen der Schweiz, ihrem ausserordentlichen Potenzial in der Innovation und im Spitzentechnologietransfer die verdiente Sichtbarkeit zu geben.
Die beiden ETH werden die Hauptrolle übernehmen. Dies wurde von der Konferenz der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) am 20. Juni 2013 beschlossen und ist breit anerkannt. Die beiden ETH werden die Hubs des Netzwerks bilden, das auch einige Netzwerkstandorte, von der VDK zu einem späteren Zeitpunkt gewählte Standorte zählen wird. Das Bundesparlament wird die definitive Organisation des NIP im Jahr 2015 genehmigen.
Der Enthusiasmus, mit dem sich die EPFL und die Westschweizer Kantone für das Projekt engagieren, zeigt, dass die Region in der Entwicklung von Spitzentechnologien eine wichtige Position einnimmt. Die EPFL spielt natürlich die Hauptrolle im Innovationssystem der Westschweiz, das ausserdem vier Universitäten, die grösste Fachhochschule der Schweiz und zwei Universitätsspitäler sowie renommierte Forschungsinstitute wie die CSEM und das CERN zählt. Schon heute leistet diese ausserordentliche Dichte von Kompetenzen einen entscheidenden Beitrag zum Ruf der Schweiz als innovatives Land.
Der Westschweizer Hub wird vom Netzwerk der EPFL geprägt. Neben dem Hauptcampus in Lausanne, namentlich mit dem bestehenden Innovationsquartier und dem Biopôle, entstehen spezialisierte Standorte der Hochschule in Neuenburg (Microcity), Sitten (Energypolis), Freiburg (Bluefactory) und Genf (Campus Biotech). Der dezentrale Hub wird sich auf die Spezialgebiete der einzelnen Standorte erstrecken. Eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) wurde bereits von den Partnern verabschiedet. Dieser Text definiert insbesondere die gemeinsamen Führungs- und Organisationsstrukturen, in denen die Kantone und die EPFL vertreten sind.
Damit zwischen der EPFL und den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren an den verschiedenen Standorten eine direkte Zusammenarbeit entsteht, werden unter der Trägerschaft der jeweiligen Kantone lokale Führungsstrukturen geschaffen. Diese werden in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Wirtschaftsförderungen eine geeignete Unterstützung bieten, um innovative Unternehmen zu empfangen, die sich in der Nähe der Standorte des Hubs niederlassen möchten.
Dank dieser Organisation macht die Westschweiz einen Schritt voraus, um einen originellen, ehrgeizigen und pragmatischen Rahmen aufzustellen, der es dem NIP erlauben wird, aus der Innovationsfähigkeit der Schweiz einerseits den maximalen wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen und ihr andererseits die grösstmögliche internationale Beachtung zu bescheren.
Schweizerischer Innovationspark und dezentraler ETH-Hub der Westschweiz, Definitionen:
-Die Bezeichnung "Nationaler Innovationspark" (NIP) ist der Oberbegriff, der von der Konferenz der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) gewählt wurde. Diese Konferenz ist beauftragt, dem Bundesrat ein Gesamtkonzept für die Errichtung des NIP vorzulegen.
-Das Ziel des NIP ist es, die Attraktivität der Schweiz für international ausgerichtete Unternehmen zu steigern.
-Dem Forschungs- und Innovationsförderungsgesetz des Bundes zufolge gibt es nur einen Innovationspark für die ganze Schweiz.
-Der NIP besteht fürs Erste aus einer "nationalen Trägerschaft" und zwei Hauptstandorten (Hubs) in der Umgebung der beiden ETH in Zürich und Lausanne.
-Der dezentrale ETH-Hub der Westschweiz ist einer dieser beiden Hubs.
-Zu den Hubs werden sich nach der Prüfung durch die VDK bis Ende Juni 2014 noch einige Netzwerkstandorte gesellen.