Der Freiburger Tourismussektor leistet einen Beitrag an das BIP des Kantons in der Höhe von etwa einer Milliarde Franken. Das Ziel der im Jahr 2009 ausgearbeiteten kantonalen Strategie "Vision 2030" ist es, diesen Beitrag zu verdoppeln. Die Tourismusinfrastrukturen unserer Voralpen werden eine wichtige Rolle bei der Umsetzung dieser Strategie spielen, an der sich die zahlreichen Freiburger Tourismusakteure beteiligen. Verschiedene wirtschaftliche und klimatische Faktoren erschweren jedoch seit einigen Jahren den Betrieb bestimmter Destinationen, obwohl der Kanton seit 2008 über 25 Millionen Franken investiert hat. Der Regionalverband Seilbahnen Freiburger Alpen, die Remontées mécaniques fribourgeoises SA (RMF SA), die Télégruyère SA und der Freiburger Tourismusverband (UFT) haben deshalb auf Anstoss der Volkswirtschaftsdirektion eine vollständige Analyse der Lage gestartet.
Sie soll es ermöglichen, eine kohärente und realistische Gesamtstrategie aufzustellen, die die Wettbewerbsfähigkeit und den Fortbestand unserer Destinationen sichert. Ferner sollte sie es erlauben, künftige Förderkriterien zu definieren. Folglich werden die Beiträge aus dem Tourismusförderungsfonds für Investitionen in Projekte in Verbindung mit Seilbahnen aufgeschoben, bis die Resultate der Analyse, die im Herbst 2018 erwartet werden, vorliegen. Davon ausgenommen sind dringliche Fördergesuche für Projekte, von denen die Tätigkeit der gesuchstellenden Firma abhängt.
Voralpen 2030 - drei Bereiche
Die Analyse befasst sich mit drei Bereichen.
Der Erste zielt darauf ab, den Betrieb der Seilbahngesellschaften zu optimieren und nach Lösungen zu suchen, die die branchenspezifischen Kompetenzen besser nutzen. Dieser Bereich betrifft auch technische und finanzielle Aspekte, denn einzelne Destinationen benötigen Investitionen in technische Anlagen insbesondere im Hinblick auf die Erneuerung ihrer Konzessionen.
Der zweite Bereich befasst sich mit den Kriterien für die Gewährung von Investitionsbeiträgen und beinhaltet namentlich die Prüfung der klimatischen Eigenschaften der verschiedenen Regionen. Die Analyse sollte es ausserdem ermöglichen, das Potenzial der einzelnen Destinationen für den ganzjährigen Tourismus zu bestimmen.
Der dritte Bereich schliesslich beinhaltet eine produktorientierte Analyse. Diese ist auf neue Tourismusangebote ausgerichtet, die die Destinationen im Rahmen der Strategie für einen ganzjährigen Betrieb einzeln oder gemeinsam aufstellen und umsetzen könnten.
Der Lenkungsausschuss des Projekts "Voralpen 2030" hat bereits die Aufträge für die drei Analysebereiche vergeben.
Die Kommission für Wirtschaftsförderungsmassnahmen hat sich bereit erklärt, die Finanzierung dieser Analyse über die Mittel der neuen Regionalpolitik (NRP) zu unterstützen und zwar bis zu einem Höchstbetrag von 175 000 Franken (das heisst 70 % der Gesamtkosten des Projekts). Die übrigen Kosten werden von der Remontées mécaniques fribourgeoises SA (RMF SA) und vom Freiburger Tourismusverband (FTV) übernommen.
Ein gemeinsamer Entscheid
Diese Lageanalyse und die strategischen Leitlinien, die sich daraus ergeben werden, gehen auf einen gemeinsamen Entscheid der wichtigsten Tourismusakteure der Voralpen zurück. Zusätzlich zu den Projektträgern wurde ein ad-hoc-Lenkungsausschuss unter dem Vorsitz von Pierre-Alain Morard, Direktor des FTV, aufgestellt, der sich aus den lokalen und regionalen Akteuren sowie dem Staat zusammensetzt.
Diese Analyse soll es letztlich ermöglichen, unsere Voralpendestinationen effizient und realistisch zu positionieren und so gemäss den Zielen der kantonalen Tourismusstrategie "Vision 2030" ihre Entwicklung zu fördern und ihren Fortbestand zu sichern.
Die Resultate werden den Medien vor Ende 2018 präsentiert.