Unternehmensneugründungen
Die neuesten Resultate der Statistik der Unternehmensdemografie zeigen, dass 1'580 von den 17'869 Unternehmen, die im Jahr 2021 im Kanton Freiburg eine marktwirtschaftliche Tätigkeit im sekundären und tertiären Sektor ausübten, im Verlauf des Jahres «ex-nihilo» neu gegründet worden sind und 2’045 zusätzliche Personen beschäftigt haben (+4,9% im Vergleich zu 2020 mit zusätzlichen 1’950 Beschäftigten). Diese Zahlen stellen einen Rekord in dieser seit 2013 verfügbaren Statistik dar. In Freiburg verkörperten diese neuen Betriebe im Jahr 2021 8,8% aller Unternehmen, die im sekundären und tertiären Sektor eine marktwirtschaftliche Tätigkeit ausüben, gegen 7,5% auf Landesebene. Ist eine grosse Anzahl von Kleinbetrieben typisch für die Schweizer Wirtschaft, so sieht es bei Neugründungen nicht anders aus: Über 80% der Betriebe, die im Jahr 2021 im Kanton Freiburg (84,1%) und in der Schweiz (82,1%) neu gegründet worden sind, hatten nur einen Beschäftigten.
Neugeschaffene Arbeitsstellen 2021
Möchte man die Bezirke miteinander vergleichen, ist es am besten, die Zahlen auf die ständige Wohnbevölkerung zu beziehen. So betrachtet liegt der Vivisbachbezirk an der Spitze (59 Neugründungen pro 10’000 Einwohner), gefolgt vom Saane- (55 Neugründungen pro 10’000 Einwohner) und dem Greyerzbezirk (52 Neugründungen pro 10'000 Einwohner). Diese drei Bezirke liegen über dem kantonalen Durchschnitt, der 48 Neugründungen pro 10’000 Einwohner beträgt. Der Broyebezirk liegt mit 46 Neugründungen pro 10'000 Einwohner nahe am Durchschnitt. Es folgen der See- (41 Gründungen pro 10'000 Einwohner), der Glane- (40 Gründungen pro 10'000 Einwohner) und der Sensebezirk (32 Neugründungen pro 10’000 Einwohner).
Die meisten Neugründungen erfolgten im tertiären Sektor (82,0%), allen voran in den Branchen «Gesundheits- und Sozialwesen» (17,3%), «freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (15,8%) und «Handel mit Motorfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen» (10,6%).
Unternehmensgründungen nach Wirtschaftszweig 2021
Wachstumsstarke Unternehmen
2021 waren im Kanton Freiburg 116 wachstumsstarke Unternehmen zu zählen, was 6,0% aller aktiven Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten entspricht und nahe am Landesdurchschnitt von 7,2% liegt. Unter diesen wachstumsstarken Betrieben zählt der Kanton Freiburg 5 «Gazellen» (218 auf Landesebene), junge Unternehmen, die seit weniger als fünf Jahren existieren und in den ersten Lebensjahren ein bedeutendes Beschäftigungswachstum erfahren haben.
Überlebensrate
In unserem marktwirtschaftlichen System sind die Unternehmen ständig gefordert und müssen um ihr Überleben kämpfen. Diesbezüglich ist festzustellen, dass im Kanton Freiburg nach einem Jahr noch 83,0% der Unternehmen auf dem Markt aktiv sind; auf Landesebene sind es 84,4%. Im Verlauf der Jahre sinkt diese Zahl drastisch. Weniger als zwei von drei Unternehmen sind drei Jahre nach ihrer Gründung noch aktiv, (61,5%; Beobachtungszeitraum 2018-2021). Ausserdem sind je nach Branche Unterschiede festzustellen. Im Beobachtungszeitraum 2018-2021 haben die Unternehmen im «Gesundheits- und Sozialwesen» bessere Überlebenschancen nach 3 Jahren gehabt, während jene der «Verkehr und Lagerei» am meisten gefährdet schienen.
Unternehmensschliessungen
Laut Angaben der Statistik der endgültigen Unternehmensschliessungen, die für das Jahr 2019 vorliegen, sind im Kanton im betreffenden Jahr 1'259 Unternehmen mit 1’648 Beschäftigten verschwunden, eine Zunahme im Vergleich zu 2018 (1’478 Beschäftigte).
Im kantonalen Durchschnitt beträgt die Schliessungsquote von Unternehmen pro 10’000 Einwohner 39 Schliessungen pro 10’000 Einwohner. Der See- (34 Schliessungen pro 10’000 Einwohner) und der Sensebezirk (33 Schliessungen pro 10’000 Einwohner) schneiden besser ab als der kantonale Durchschnitt. Die Bezirke, die weniger gut wegkommen, sind, in absteigender Reihenfolge, der Glane- (43 Schliessungen pro 10’000 Einwohner), der Broye- (42 Schliessungen pro 10’000 Einwohner) und Saanebezirk (42 Schliessungen pro 10’000 Einwohner). Der Greyerz- (38 Schliessungen pro 10’000 Einwohner) und der Vivisbachbezirk (40 Schliessungen pro 10’000 Einwohner) liegen nahe am Durchschnitt des Kantons.
Parallelen zu den Unternehmensgründungen sind festzustellen: Die Mehrheit der Unternehmen, die geschlossen haben, waren im tertiären Sektor tätig (84,7%), insbesondere in den Branchen «freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen» (15,7%), «Handel mit Motorfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen» (13,3%) und «Gesundheits- und Sozialwesen» (10,3%).
Unternehmensschliessungen nach Wirtschaftszweig 2019
Regionale Ergebnisse
Nützliche Links
Anmerkungen zur Methodologie
Der COVID-19-Pandemie
Die Wirtschaftskrise infolge der COVID-19-Pandemie lässt sich nur bedingt aus den Freiburger Eckdaten für das Jahr 2020, dem Bezugsjahr der letzten Erhebung, herauslesen. Viele Wirtschaftsakteure haben von Unterstützungsmassnahmen der Kantons- und Bundesbehörden profitiert, die darauf abzielten, die Arbeitsplätze zu erhalten (z. B. Kurzarbeitsentschädigung). Die vorliegende Erhebung, die auf den AHV-Daten basiert (Beitragszahlungen) berücksichtigt aber nur die Vertragsauflösungen als Indikator für den Beschäftigungsrückgang.
Hauptunterschiede zwischen STATENT und UDEMO
Unterschiedlicher Erhebungszeitraum für die aktiven Unternehmen: STATENT zählt nur die im Dezember aktiven Betriebe, während UDEMO sämtliche Unternehmen zählt, die im Verlauf des Erhebungsjahres tätig waren. Das bedeutet, dass die Beschäftigtenzahlen in STATENT jene vom Dezember sind, während UDEMO von der durchschnittlichen Beschäftigung im Tätigkeitszeitraum ausgeht.
UDEMO umfasst nur die Unternehmen, die im sekundären und tertiären Sektor eine marktwirtschaftliche Tätigkeit ausüben (ohne Holdinggesellschaften), unabhängig davon, ob sie zum öffentlichen oder privaten Sektor gehören. In STATENT ist die wirtschaftliche Abdeckung somit grösser, denn sie umfasst auch Betriebe des primären Sektors, öffentliche Verwaltungen und gemeinnützige Einrichtungen im Dienst der Haushalte.