Stärkste Zunahme der Beschäftigung im Kanton Freiburg seit 2011
Im Jahr 2022 gab es im Kanton Freiburg 164'322 Beschäftigte bei 124'965 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Gegenüber 2021 entspricht dies einer Zunahme um 3925 VZÄ, bzw. einer Steigerung um 3,2%. Dies ist der stärkste Zuwachs innerhalb eines Jahres seit Beginn dieser Statistik im Jahr 2011. Dieses Wachstum liegt auch über dem Durchschnitt der Kantone, der bei 2,7% liegt. Der Kanton Freiburg belegt den 10. Platz in der Ranfolge der Kantone mit der stärksten jährlichen Veränderung der VZÄ. An erster Stelle steht der Kanton Jura (+6,0%), dicht gefolgt vom Kanton Zug (+5,8%), während der Kanton Neuenburg (+4,1) den dritten Platz belegt.
Die Freiburger Dynamik zeigt sich auch in der Zahl der Arbeitsstätten: Diese belaufen sich im Kanton auf 23'697 Einheiten, das sind 498 mehr als im Jahr 2021, was einem Wachstum von 2,2% entspricht. Diese Quote liegt über jener der Schweiz, die ein Wachstum von 1,6% (+11’006 Einheiten) verzeichnet.
Jährliche Veränderung der VZÄ im Kanton Freiburg, 2022-2021
Jährliche Entwicklung der Beschäftigten und der Vollzeitäquivalente (VZÄ), Kanton Freiburg und Schweiz, von 2011 bis 2022
Starkes Wachstum des Tertiärsektors im Jahr 2022
Im Jahr 2022 nahm die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) in allen Sektoren des Kantons Freiburg zu. Der Tertiärsektor sticht dabei besonders hervor, denn er weist eine Zunahme von +4,0% (+3206 VZÄ) auf, nachdem er im Jahr 2021 bloss um 2,0% (+ 1598 VZÄ) gewachsen ist. Der Primärsektor verzeichnete ebenfalls ein deutliches Wachstum von +1,8% (+109 VZÄ) und erreichte damit wieder eine ähnliche Anzahl VZÄ wie im Jahr 2019. Der Sekundärsektor ist zwar um 1,7% (+610 VZÄ) gewachsen, was allerdings einer Abkühlung gegenüber dem Rekordjahr von 2021 entspricht, als das Wachstum 2,2% (+777 VZÄ) betrug. Auf Landesebene war die Zunahme bescheidener: +3,2% im Tertiärsektor, +1,1% im Primärsektor und +1,4% im Sekundärsektor. Auch wenn diese Zunahme weniger stark ausfällt als im Kanton Freiburg, weisen auch hier der Tertiärsektor und der Sekundärsektor das stärkste Wachstum seit 2011 auf.
Ganz allgemein zeugen diese Zahlen von den wirtschaftlichen Besonderheiten des Kantons Freiburg, wo der Primär- (5,0%) und der Sekundärsektor (28,7%) höhere Anteile an der Beschäftigung haben als im Landesdurchschnitt, der 2,4% bzw. 23,3% beträgt. Demgegenüber hat der Tertiärsektor im Kanton einen kleineren Anteil an der Gesamtwirtschaft (66,2%) als im Landesdurchschnitt 74,3%.
Jährliche Veränderung der VZÄ im tertiären Sektor im Kanton Freiburg, 2022-2021
Jährliche Veränderung der Vollzeitäquivalente (VZÄ) nach Sektoren, Kanton Freiburg und Schweiz, 2022-2021
Anzeichen einer Erholung des Gastgewerbes im Jahr 2022
Die in VZÄ gemessene Beschäftigung entwickelte sich im Zeitraum 2021-2022 je nach Branche sehr unterschiedlich. Die Branchen mit dem stärksten Wachstum sind das Verlagswesen, die audiovisuellen Medien und der Rundfunk mit einer Zunahme um 23,8%, gefolgt von den Informationstechnologien und Informationsdienstleistungen (+13,9%) sowie der Versicherungsbranche (+10,4%). Der erste Anstieg ist vor allem auf grössere Bewegungen innerhalb einer grossen regionalen Gruppe zurückzuführen, während die beiden anderen neuen Niederlassungen zuzuschreiben sind. Auch das Sozialwesen ohne Heime hat mit 10,0% deutlich zugenommen, und zwar namentlich dank der Eröffnung neuer Kindertagesstätten.
In anderen Branchen hat die Konjunktur hingegen deutlich nachgelassen, so etwa in der Herstellung von Holzwaren und Papier, in der Herstellung von Druckwaren (-0,9%), in der Erbringung von Finanzdienstleistungen (-2,9%) und in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (-5,4%), da gewisse früher aktive Unternehmen ihre Tätigkeit eingestellt haben.
Zudem zeigten einige Branchen, die von der Covid-19-Krise besonders betroffen waren, im Jahr 2022 Anzeichen einer Erholung. In der Beherbergungsbranche ist die Zahl der Beschäftigten um 9,7% und in der Gastronomie um 4,9% gestiegen.
Jährliche Veränderung der VZÄ in der Branche Informationstechnologien und -dienstleistungen im Kanton Freiburg, 2022-2021
Jährliche Veränderung der Vollzeitäquivalente (VZÄ) in bestimmten Wirtschaftszweigen, Kanton Freiburg und Schweiz, 2022-2021
Vivisbachbezirk mit dem stärksten Beschäftigungswachstum im Jahr 2022
Im Jahr 2022 haben die Vollzeiteinheiten (VZÄ) in allen Bezirken zugenommen. Der Vivisbachbezirk zeichnet sich durch das stärkste Wachstum aus mit einer Zunahme von +4,5% (+234 VZÄ), dicht gefolgt vom Saanebezirk, der eine Zunahme von +4,0% (+2'177 VZÄ) aufweist. Auch der Broyebezirk (+3,3%; +287 VZÄ), der Seebezirk (+2,8%; +365 VZÄ) und der Greyerzbezirk (+2,7%; +615 VZÄ) weisen ein deutliches Wachstum auf. Am Ende der Rangfolge befinden sich der Sensebezirk mit einem Wachstum von +1,9% (+225 VZÄ) und an letzter Stelle der Glanebezirk +1,1% (+82 VZÄ). Im Jahr 2021 war es der Greyerzbezirk, der das stärkste Wachstum verzeichnete, während der Sensebezirk die schwächste Dynamik aufwies.
Jährliche Veränderung der VZÄ im Vivisbachbezirk, 2022-2021
Jährliche Veränderung der Vollzeitäquivalente (VZÄ), nach Sektor und Bezirk, 2022-2021
Mehr Indikatoren zum Unternehmen und Beschäftigte
Zu unserer Themenseite mit den Zahlen von 2011 bis 2022.
- Die wichtigsten Resultate der Statistik der Unternehmensstruktur – offizielle Seite des Bundesamts für Statistik (BFS)
- Definitionen und Zugang zu den Mikrodaten der Statistik der Unternehmensstruktur – offizielle Seite des Bundesamts für Statistik (BFS)
- Geodaten der Statistik der Unternehmensstruktur - offizielle Seite des Bundesamts für Statistik (BFS)
Anmerkungen zur Methodologie
Die Wirtschaftskrise infolge der COVID-19-Pandemie lässt sich nur bedingt aus den Freiburger Eckdaten für die Jahre 2020 und 2021 herauslesen. Viele Wirtschaftsakteure haben von Unterstützungsmassnahmen der Kantons- und Bundesbehörden profitiert, die darauf abzielten, die Arbeitsplätze zu erhalten (z. B. Kurzarbeitsentschädigung). Die vorliegende Erhebung, die auf den AHV-Daten basiert (Beitragszahlungen), berücksichtigt aber nur die Vertragsauflösungen als Indikator für den Beschäftigungsrückgang.