Wichtigste regionale Ergebnisse
Diese Seite basiert auf zwei Statistiken des Bundesamts für Statistik (BFS):
> Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STAPOP), die im Jahr 2010 eingeführt wurde
> Arealstatistik der Schweiz (AREA), die in der Rubrik Metadaten beschrieben wird
Mit einer Ausdehnung von 1672 km2 ist der Kanton Freiburg von mittlerer Grösse (8. von 26) hinter dem Kanton Zürich und vor dem Kanton Luzern.
Gemeinden
Der Kanton Freiburg reorganisiert seine Gemeinden durch Gemeindefusionen. So ist die Zahl der Gemeinden von 285 im Jahr 1850 auf 126 im Jahr 2024 geschrumpft. Ab 2000 nahmen die Gemeindefusionen stark zu, wobei der Spitzenwert im Jahr 2003 erreicht wurde, als 21 Gemeinden verschwanden. Gegenüber 1850 zählt der Glanebezirk derzeit 37 Gemeinden weniger, auf ihn folgt der Saane- (-36), der Broye- (-31), der See- (-28), der Greyerz- (-16), der Vivisbach- (-7) und der Sensebezirk (-4). Im Jahr 1923 entwickelte sich der Sensebezirk sogar gegen den allgemeinen Trend, als sich Schmitten von Düdingen trennte, um eine eigenständige Gemeinde zu werden.
In der Rangliste der Schweizer Kantone nach der Anzahl der Gemeinden belegt der Kanton Freiburg den fünften Platz, hinter dem Kanton Zürich und vor dem Kanton Wallis. Auch wenn er nicht zu den Kantonen mit über 300 Gemeinden wie die Kantone Bern und Waadt gehört, weist er doch eine beträchtliche Zahl von administrativen Untereinheiten auf.
Gemeinden im Kanton Freiburg 2024
Gemeinden pro Bezirk im Kanton Freiburg von 1850 bis 2024
Bevölkerungsdichte
Die Bevölkerungsdichte im Kanton Freiburg ist im Vergleich zu den anderen Schweizer Kantonen relativ moderat. Der Kanton Freiburg steht mit 204 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer auf Rang 12. Im Vergleich zu seinen Nachbarkantonen Waadt mit 263 Einwohnern pro km2 und Neuenburg mit 222 Einwohnern pro km2 ist er weniger dicht besiedelt. Im Vergleich dazu hat Bern eine Bevölkerungsdichte von 178 Einwohnern pro km2. Die Kantone Baselstadt (5411 Einwohner pro km2), Genf (1857 Einwohner pro km2), Zürich (929 Einwohner pro km2) und Baselland (577 Einwohner pro km2) führen die Rangliste an.
Bevölkerungsdichte im Kanton Freiburg 2024
Bodennutzung
Laut der neuesten Statistiken über die Bodennutzung setzt sich der Kanton Freiburg wie folgt zusammen: 54,7 % Landwirtschaftsflächen, 27,3% bestockte Flächen (Wald), 9,8 % Siedlungsflächen und 8,2 % unproduktive Flächen. Damit folgt der Kanton dem nationalen Trend einer zunehmenden Verstädterung.
Entwicklung der Bodennutzung im Kanton Freiburg von 1979/85 bis 2020/25
Zwischen der Erhebung in den 1980er-Jahren und der jüngsten Erhebung von 2020/25 hat sich das Siedlungsgebiet im Kanton Freiburg stark ausgedehnt, nämlich um 56,8 %, von 10'430 ha auf 16’357 ha.
Diese Entwicklung war im Laufe der Jahrzehnte aber nicht immer gleich stark. Die stärkste Zunahme wurde von 2004 bis 2013 registriert, als das Siedlungsgebiet um 1,7 km²/Jahr wuchs. Von 2013 bis 2020 hat sich diese Entwicklung deutlich verlangsamt, als das durchschnittliche Wachstum der Siedlungsfläche nur noch 1,1 km²/Jahr betrug.
Trotz dieser Verlangsamung wird jedes Jahr eine durchschnittliche Fläche von 110 ha verbaut, was drei Fussballfeldern pro Woche entspricht. Die Siedlungsdichte ist im Übrigen auch gestiegen, was bedeutet, dass die Raumnutzung optimiert wurde. Im Jahr 1981 verfügte jede Einwohnerin und jeder Einwohner im Durchschnitt über 561,1 m² an bebauter Fläche, im Jahr 2020 waren es noch 502,5 m² pro Kopf, was einer Abnahme von 10,4% entspricht.
Bemerkenswert ist, dass die Landwirtschaftsfläche im Kanton Freiburg in den letzten 40 Jahren ständig abgenommen hat, und zwar von 98’341 ha auf 91’474 ha (-7,0%). Die unproduktive Fläche folgt dem gleichen Trend und ist von 14’451 ha auf 13'683 ha (-5,3%) geschrumpft. Die bestockte Fläche, die in der Schweiz geschützt ist, nahm hingegen im gleichen Zeitraum um +3,9% zu und zwar von 44'022 ha auf 45'730 ha.
Veränderung der Bodennutzung im Kanton Freiburg und in der Schweiz zwischen 1979/85 und 2013/18
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Standardkarten
Open Government Data (OGD)
Metadaten
Die Bodennutzung beinhaltet vier Hauptbereiche mit 46 Grundkategorien. Die Hauptbereiche werden wie folgt in Unterbereiche unterteilt:
- Landwirtschaftsfläche:
- Ackerland
- Naturwiesen, Heimweiden
- Alpweiden
- Obstbau, Rebbau, Gartenbau
- Bestockte Fläche:
- Wald
- Gebüschwald
- Gehölze
- Unproduktive Flächen:
- Stehende Gewässer
- Unproduktive Vegetation
- Vegetationslose Flächen
- Fliessgewässer
- Siedlungsflächen:
- Gebäudeareal
- Verkehrsflächen
- Besondere Siedlungsflächen
- Industrie- und Gewerbeareal
- Erholungs- und Grünanlagen
Seit den 1980er Jahren produziert das Bundesamt für Statistik (BFS) mit der Arealstatistik Daten über den Zustand und die Entwicklung der Bodennutzung in der Schweiz. Die Arealstatistik ist damit ein unverzichtbares Instrument der langfristigen Raumbeobachtung. Ihre Ergebnisse, die auf der Analyse von Luftaufnahmen basieren, erlauben eine Beurteilung, inwieweit die Entwicklung der Bodennutzung mit den Zielen der Raumentwicklung und eines massvollen Umgangs mit der Ressource "Boden" übereinstimmt. Seit den 1980er Jahren werden die Bodennutzung und die Bodenbedeckung der Schweiz erhoben, was die Grundlage für die Arealstatistik bildet. Mit der 2021 begonnenen Erhebung wird der Datensatz fünf Perioden umfassen. Die ersten drei Erhebungen fanden alle 12 Jahre statt, die vierte neun Jahre nach der vorherigen. Die seit 2020 laufende fünfte Erhebung liefert zurzeit die Resultate für die folgenden vier Kantone: Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg.
Statistische Methode
Statistisch basiert die Arealstatistik 2020/25 auf derselben Erhebungsmethode wie die Arealstatistik von 1979/85, 1992/97, 2004/09 und 2013/18. Damit sind die Daten der vier Bodennutzungserhebungen vollständig miteinander vergleichbar, so dass auch der Wandel der Bodennutzung aufgezeigt und Zeitreihen gebildet werden können. Datengrundlage für die Arealstatistik 2020/25 bilden digitale Farbluftbilder aus den Jahren 2020 bis 2025, die vom Bundesamt für Landestopografie (swisstopo) zur Verfügung gestellt werden.
Interpretation durch den Menschen und die künstliche Intelligenz (KI)
Die Interpretation der Bodennutzung und -bedeckung beruht auf fixen Stichprobenpunkten, welche in einem 100 m-Raster den Luftbildern überlagert werden. Die Interpretation findet an speziellen Arbeitsstationen mit dreidimensionaler Bildbetrachtung statt. Bei der Interpretation am Bildschirm werden die Codes für die Nutzung und Bedeckung der letzten Erhebung mit der aktuellen Situation im Luftbild verglichen und die Veränderungen festgehalten. Aufgrund der konsistenten Erhebung der Bodennutzung und Bedeckung in allen vier Zeitständen, kann von jedem Punkt belegt werden, wie er zu jedem Zeitpunkt genutzt wurde und wie sich seine Nutzung und Bedeckung im Lauf der Zeit verändert hat.
Seit 2022 kombiniert eine neue IT-Lösung die visuelle Interpretation von Luftbildern durch Experten mit maschinellen Algorithmen aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Diese liefern eine Vorhersage der Veränderungen und der Kategorie der Punkte und ermöglichen so eine teilweise Automatisierung der Erhebung. Die Entwicklung dieses Instruments reiht sich in die Bemühungen ein, die Statistikproduktion mithilfe neuer Technologien und der Integration bestehender digitaler Informationen effizienter zu gestalten. Es handelt sich um die erste Verwendung einer datenwissenschaftlichen Technologie in der öffentlichen Statistik auf Bundesebene.
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