Im vergangenen Jahr sind die neuen Instrumente des revidierten Wirtschaftsförderungsgesetzes (WFG) in Kraft getreten, das 2018 einstimmig durch das Kantonsparlament angenommen wurde. Diese Instrumente haben ihre Effizienz bereits bewiesen, sei es etwa bei der Unterstützung für neue Produkte, die Erschliessung neuer Märkte oder die Durchführung von Marktstudien.
Die WIF begleitete 2019 insgesamt 35 Unternehmen, die im Kanton Freiburg ein Erweiterungs- oder Ansiedlungsprojekt realisierten. Die Zahl der Projekte hat im Vergleich zum Vorjahr (31) zugenommen, gleichzeitig wurden aber eher kleinere Projekte realisiert, was einerseits zu einem Rückgang der angekündigten Arbeitsplätze sowie der getätigten Investitionen führte.
Allgemein kann festgehalten werden, dass 2019 vor allem Projekte von KMU und Start-up-Unternehmen angekündigt wurden. Grosse Industrieprojekte wie in den Vorjahren kamen nicht hinzu, auch wenn 2019 das neue Produktionsgebäude von Johnson Electric in Murten sowie der neue Hauptsitz von Scott Sports in Givisiez eingeweiht werden konnten.
Neue Regionalpolitik mit neuem Mehrjahresprogramm
Im Bereich der Neuen Regionalpolitik (NRP), die eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Regionen anstrebt, wurden im vergangen Jahr Projekte in allen Bereichen der NRP lanciert. Das Jahr 2019 bildete ausserdem den Abschluss des Vierjahresprogramms 2016-2019, gleichzeitig wurde das neue Mehrjahresprogramm für die Jahre 2020-2023 fertiggestellt.
In der Industrie legt das neue Programm das Schwergewicht auf den Lebensmittelbereich sowie die Landwirtschaft, auf intelligente Territorien (smart territory) und die digitale Verankerung. Im Tourismusbereich werden im neuen Mehrjahresprogramm die bisherigen strategischen Achsen weiterverfolgt: Entwicklung der Infrastrukturen, Vereinfachung der touristischen Strukturen und die touristische Nutzung der Freiburger Besonderheiten. Mit dem Wissenstransfer und der Entwicklung von Gemeinschaftsprojekten, an denen sich mehrere Unternehmen in Zusammenarbeit mit einer Hochschule beteiligen, soll in den nächsten Jahren mit der Unterstützung durch die NRP die Wertschöpfung im Kanton Freiburg weiter gesteigert werden.
Neuer Direktor
Im Juni 2019 trat Jerry Krattiger die Stelle des Direktors an. Er nutzte die ersten Monate um möglichst viele Unternehmen und Akteure der Freiburger Wirtschaft zu treffen. Ziel von Jerry Krattiger in dieser ersten Phase war es, zuzuhören, um mehr über die Anliegen der wichtigsten Partner zu erfahren. Jerry Krattiger sagt: «Freiburg hat als Wirtschaftsstandort viele Trümpfe in der Hand. Mit einer verbesserten Koordination zwischen den einzelnen Akteuren können wir für die Unternehmen eine noch bessere Wirkung erzielen. Diese Koordination sehe ich momentan als eine meiner Hauptaufgaben.»
Coronavirus: Die WIF unterstützt die Freiburger Unternehmen
Seit mehreren Wochen prägen die Auswirkungen des Coronavirus auch die Arbeit der WIF. Jede Branche und jedes Unternehmen ist heute in irgendeiner Weise durch die Gesundheitskrise und die daraus resultierende schwere Wirtschaftskrise betroffen. Um die Freiburger Unternehmen bestmöglich zu unterstützen und zu beraten, hat die WIF innert weniger Tage die «Hotline Darlehen und Bürgschaften» auf die Beine gestellt.
Staatsrat Olivier Curty unterstreicht: «Die Coronakrise hat innert kürzester Zeit unser gesamtes Wirtschaftsgefüge erfasst. Die Volkswirtschaftsdirektion hat ihre Strukturen sofort angepasst, um die Freiburger Unternehmen und ihre Angestellten in dieser schwierigen Zeit aktiv zu unterstützen». Dem fügt er an: «Der Staat will seiner Rolle gerecht werden und den Unternehmen zur Seite stehen. Die erste Tranche von 50 Millionen Franken, die der Staatsrat gesprochen hat, sowie die Bundesgelder sollen helfen, Kündigungen und Konkurse zu vermeiden. Dies ist zurzeit die oberste Priorität. Ziel ist es, unser Wirtschaftsgefüge intakt zu halten, damit es gleich wieder durchstarten kann, sobald es die Lage zulässt».