Im Grab T341 fand sich auf Höhe der rechten Hand der Verstorbenen ein rund 13 cm langes Klappmesser. Während die Klinge aus Eisen besteht, ist der Griff aus Holz. Letzterer ist mit friesartig angeordneten, unterschiedlich grossen Augenmotiven verziert, die wahrscheinlich aus Bronze gefertigt sind. Die vorläufige Datierung des Fundes verweist in die Zeit zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert (eine Radiokarbonanalyse wird erlauben, die Datierung noch einzugrenzen).
Das Objekt wurde durch zwei Restauratorinnen en bloc geborgen und bis zum Beginn seiner Restaurierung im Kühlraum aufbewahrt. Danach fanden die Arbeit im Labor statt: Beide Seiten des Messers wurden zunächst mit Hilfe feiner Pinsel vom anhaftenden Sediment befreit, bevor eine erste, vorläufige Konsolidierung der verzierten, organischen Teil des Messers erfolgte. Um das Objekt röntgen zu können, wurde eine temporäre Stützunterlage aus Gips hergestellt. Bei der Freilegung zeigte sich schliesslich, dass sich in der Korrosionsschicht des Eisens organische Textilreste erhalten haben.
Auf den Röntgenbildern ist zu erkennen, dass es sich um ein Messer mit zusammenklappbarer Eisenklinge handelt. Die Aufnahmen machten auch das Dekor aus Augenmotiven sichtbar und erbrachten den Nachweis, dass dieses in Metall ausgeführt ist.
Noch steht eine Stabilisierung der organischen Bestandteile aus. Dara anschliessend kann dann die genaue Untersuchung des Messers und insbesondere der Textilreste erfolgen.