2024
Die gallo-römische Villa von Grenilles (Gibloux)
Die Ausgrabungen, die das Amt für Archäologie des Kantons Freiburg zwischen November 2021 und Februar 2023 im Dorf Grenilles durchführte, brachten einen Bereich einer grossen gallo-römischen Villa (landwirtschaftlicher Betrieb) zum Vorschein. Die Existenz eines solchen Gutshofes war in der Region bekannt, jedoch konnte er bis dahin nicht genau lokalisiert werden.
Die freigelegten Überreste zeigten einen aussergewöhnlich guten Erhaltungszustand, wobei die Mauern teilweise noch bis in eine Höhe von über zwei Metern sichtbar waren! Der Reichtum des Baukomplexes war völlig unerwartet.
Freiburg, Burgquartier
Im Burgquartier, hinter der Kathedrale von Freiburg brachte das Personal des Amtes für Archäologie die Reste mittelalterlicher Gebäude, die Fassade des alten Gerichtsgebäudes, Überreste von Handwerk sowie zahlreiche Individuen zutage, die hier zwischen dem 12. und 19. Jahrhundert bestattet wurden. Es konnte eine Fläche von mehr als 1100 m2 untersucht werden.
Ogoz, Schönheit und Zerbrechlichkeit einer Insel
Die Île d’Ogoz, eine kleine Perle im Greyerzersee, zieht jedes Jahr Tausende von Besucherinnen und Besuchern an. Diese gelangen mit dem Boot oder,
wenn es der Wasserstand erlaubt, zu Fuss auf die Insel. Die unter Wasser liegende Fläche umfasst etwa 9000 m2. Die beiden mittelalterlichen Türme (13. Jahrhundert) und die Kapelle prägen das Landschaftsbild, aber hinter diesen Überresten verbergen sich weitere: Seit 1947 brachten mehrere archäologische Untersuchungen fast dreissig Gebäuden aus der Zeit zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert zutage.
Belfaux, eine ferne Vergangenheit
Das Amt für Archäologie des Kantons Freiburg führte 2023 abklärende Sondierungen in Belfaux/Route du Centre 30-30A durch, und zwar auf der Parzelle, die der Erweiterung der Käserei Platz bieten soll. Die dabei freigelegten Gruben und Mauerwerksreste bestätigten eine frühere Besiedlung des Areals und die Notwendigkeit einer Untersuchung vor Baubeginn. Um die Ausdehnung der Fundstelle, die Dauer der Besiedlung und die Funktion der aufgedeckten Strukturen zu verstehen, startete im Januar 2024 eine Ausgrabung.
2023
Freiburg, Burgquartier: ein Quartier im ständigen Wandel
Das Amt für Archäologie des Kantons Freiburg führt Ausgrabungen im Rahmen des Projekts zur Neugestaltung des Burgquartiers und zur Erstellung des Fernwärmenetzes durch. Abgesehen von Überresten alter Wohngebäude enthüllten die Mitarbeitenden des Amtes vor den Augen der Bewohnerinnen und Bewohnern des Viertels und der Passantinnen und Passanten die baulichen Reste von zwei mittelalterlichen Kirchen, die Gräber ihres Friedhofs sowie ein Beinhaus – letzteres ist eine seltene Entdeckung in der Westschweiz.
Posieux, Hauterive: ein Kloster mit Vergangenheit!
Das Amt für Archäologie des Kantons Freiburg begleitet seit 2021 die Arbeiten im Zuge des Projekts zur Restaurierung und Sanierung der Abteikirche Sainte-Marie in Posieux/Hauterive. Die laufenden Untersuchungen liefern neue, bislang noch unveröffentlichte archäologische Daten zu der von Wilhelm von Glane zwischen 1131 und 1137 gegründete Abtei.Diese religiöse Stätte ist im Übrigen auf kantonaler und nationaler Ebene von grösster Bedeutung für die wissenschaftliche Erforschung der Zisterzienser.
Matran, Le Perru: neue archäologische Untersuchung
Vier Tumuli, also Erd- oder Steinhügel, die für bedeutende verstorbene Personen aus der älteren Eisenzeit errichtet wurden, befinden sich in Matran, Le Perru, und waren ab 1989 Gegenstand von Ausgrabungen.
Heitenried, Sankt Michael Vereinshaus: Sakrale Überreste
Die im 11. /12. Jahrhundert errichtete Kirche, deren Taufbecken von ihrem Status als Pfarrkirche zeugt, wurde sorgfältig ausgestaltet (Mörtelboden, Sitzbänke und Chorschranke) und war für ein ländliches Gotteshaus dieser Zeit ungewöhnlich gross. Die Lage der Kirche unterhalb des Schlosses legt einen engen Zusammenhang zwischen diesen beiden Gebäuden nahe, was an eine herrschaftliche Gründung denken lässt.
2022
Estavayer-le-Lac, eine Unterwassergrabung
Diese seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannte Seeufersiedlung liegt etwa 200 m südwestlich des Plage des lacustres in Estavayer-le-Lac und war bislang noch nie Gegenstand archäologischer Ausgrabungen. Einige in jüngster Zeit erfolgte Prospektionstauchgänge führten jedoch zur Entdeckung von Pfählen, die sich in geringer Tiefe in den Seesedimenten erhalten haben.