Nach der Ausschreibung der 13. «Fotografischen Ermittlung: Thema Freiburg» erhielt das Amt für Kultur 29 Projekte aus der Schweiz und dem Ausland. Die Jury – präsidiert von Philippe Trinchan, dem Vorsteher des Amts für Kultur des Staates Freiburg, und bestehend aus den Fotografen Nicolas Savary und Matthieu Gafsou, der Kulturjournalistin Daniele Muscionico, Nathalie Herschdorfer, der Direktorin des Musée des beaux-arts du Locle, Romano Zerbini, dem Direktor der Photobastei Zürich, sowie Nicolas Brulhart, dem künstlerischen Direktor der Kunsthalle Fri-Art – hat die eingereichten Projekte geprüft.
Nach mehreren Beratungsrunden fiel der Entschied der Jury auf das Projekt «des nuits sans silence» von Cécile Monnier. Die freiberufliche Fotografin wird eine Fotoserie zu den Fliessgewässern, der Flussfischerei und den Fischen im Kanton erstellen. Das Ziel dieser fotografischen Ermittlung ist es, eine visuelle Geschichte zu gestalten, die sich mit der Realität der Fischerei zwischen gestern und heute auseinandersetzt und zu Fragen der Landnutzung, Landwirtschaft, Umweltschutz und sogar zur spirituellen und religiösen Dimension des Fischfangs Stellung nimmt. Das Ergebnis dieser 13. fotografischen Ermittlung wird später in einer Publikation und an einer Ausstellung in der Kunsthalle Fri-Art im Jahr 2022 präsentiert.
Cécile Monnier wurde 1982 in Südfrankreich geboren und lebt seit zehn Jahren in Lausanne. Sie erwarb einen Bachelor-Abschluss in Soziologie und zehn Jahre später ein EFZ in Fotografie sowie ein Diplom als Gestalterin in visueller Kommunikation (Fachrichtung Fotografie) der Berufsschule Centre d'enseignement professionnel in Vevey. Derzeit gestaltet sie eine Auftragsarbeit, bei der es hauptsächlich um Architekturfotografie und künstlerisches Schaffen geht. Seit 2019 unterrichtet sie zudem regelmässig an der HEAD in Genf. Sie stellt international aus, in ihrem Heimatland, Frankreich, ebenso wie in der Schweiz, unter anderem in Vevey, Martigny, Zürich und Basel. Ihre Arbeit wurde auch im Rahmen des «Young Talent Award for Photography 2020» anerkannt, wo sie mit dem VFG 2020 Preis ausgezeichnet wurde.
Fotografische Ermittlung: Thema Freiburg
Im Jahr 1996 rief der Staatsrat auf Vorschlag der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport die «Fotografische Ermittlung: Thema Freiburg» ins Leben. Seither beauftragt der Kanton alle zwei Jahre eine Fotografin oder einen Fotografen mit einer Fotoreportage. Das Thema oder der Gegenstand der Reportage muss einen Bezug zum Kanton Freiburg haben (Ort, Ereignis, Persönlichkeit usw.) und bei der Einreichung des Projekts noch unveröffentlicht sein. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält für die Realisierung des Projekts 20 000 Franken. Diese Initiative dient der Förderung des fotografischen Schaffens und zugleich dem schrittweisen Aufbau einer zeitgenössischen Fotosammlung zum Kanton. Die nächste Ausgabe der «Fotografischen Ermittlung: Thema Freiburg» wird 2023/24 stattfinden; die Ausschreibung wird im ersten Vierteljahr 2023 erfolgen.