25 Projekte aus verschiedenen Regionen der Schweiz sind im Anschluss an die Ausschreibung der 14. «Fotografischen Ermittlung: Thema Freiburg» beim Amt für Kultur eingegangen und wurden von einer Jury geprüft. Diese steht unter dem Präsidium von Philippe Trinchan, Vorsteher des kantonalen Amts für Kultur, und setzt sich im Weiteren zusammen aus den Fotografen Christophe Dutoit und Matthieu Gafsou, der Direktorin des Museums Photo Elysée (Lausanne) Nathalie Herschdorfer sowie dem Direktor der Kunsthalle Friart Nicolas Brulhart.
Nach mehreren Beratungsrunden fiel die Wahl der Jury auf das Projekt «Entre un battement d’ailes et le bruissement des feuilles» («Zwischen Flügelschlag und Blätterrauschen») von Laurence Kubski. Die Fotografin wird eine Bilderserie rund um die Beziehung zwischen Mensch und Wildtieren im Kanton Freiburg realisieren. Mit Feingefühl und Poesie will sie anthropologische Fragen aufgreifen, in denen es ebenso um die Herausforderungen der Artenförderung wie um die Würde des Tieres geht. Sie wird sich dabei auf eine vertiefte Recherche stützen, um die von ihr als «kulturell» bezeichnete Verbindung zwischen Freiburgerinnen und Freiburgern und der Fauna zu erkunden. Das Resultat dieser 14. Fotografischen Ermittlung wird im Winter 2024-25 in Form einer Publikation und einer Ausstellung in der Kunsthalle Friart präsentiert.
Laurence Kubski wurde 1986 geboren, stammt aus dem Kanton Freiburg und lebt seit rund zehn Jahren in Lausanne. Sie hat an der Kantonalen Hochschule für Kunst und Design Lausanne (ECAL) einen Bachelor in Grafikdesign und einen Master in künstlerischer Leitung erlangt. Die Interaktionen zwischen Tieren und Menschen in verschiedenen kulturellen und sozialen Kontexten sind ein roter Faden ihrer künstlerischen Arbeit. 2017 hat sie den ersten Preis des Swiss Young Talent Award for Photography gewonnen, und 2023 ist sie für die Swiss Design Awards nominiert. Ihre Arbeiten wurden in der Schweiz und im Ausland ausgestellt, so etwa in der Villa Noailles in Hyères, am Copenhagen Photo Festival oder an den Rencontres de la Photographie in Arles. In einem ihrer jüngsten Projekte befasste sie sich mit Grillen, die in China seit über 1000 Jahren als Haustiere gehalten werden. Diese Arbeit ist 2020 als ihre erste Publikation unter dem Titel «Crickets» bei Simonett & Baer erschienen und ist aktuell im Rahmen von Photo Esplanade im Schloss Greyerz zu sehen.
Fotografische Ermittlung: Thema Freiburg
Im Jahr 1996 rief der Staatsrat auf Vorschlag der Direktion für Erziehung, Kultur und Sport die «Fotografische Ermittlung: Thema Freiburg» ins Leben. Seither beauftragt der Kanton alle zwei Jahre eine Fotografin oder einen Fotografen mit einer Fotoreportage. Das Thema oder der Gegenstand der Reportage muss einen Bezug zum Kanton Freiburg haben (Ort, Ereignis, Persönlichkeit usw.) und bei der Einreichung des Projekts noch unveröffentlicht sein. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält für die Realisierung des Projekts 20 000 Franken. Diese Initiative dient der Förderung des fotografischen Schaffens und zugleich dem schrittweisen Aufbau einer zeitgenössischen Fotosammlung zum Kanton. Die nächste Ausgabe der «Fotografischen Ermittlung: Thema Freiburg» wird 2025/26 stattfinden; die Ausschreibung wird im ersten Vierteljahr 2025 erfolgen.