Die Jury begutachtete im Anschluss an die Ausschreibung acht literarische Schaffensprojekte. Sie entschied sich einstimmig für zwei Projekte, jene von Jon Monnard und von Joséphine de Weck. Ausschlaggebend waren dabei die Qualität und das ambitionierte Ziel der unterbreiteten Schaffensprojekte sowie die Bedeutung der Vergabe eines Stipendiums für deren Realisierung. 2015 wurde dieses Stipendium Thomas Kadelbach für dessen Roman Tombola vergeben; die Buchvernissage wird am 6. Juli um 18 Uhr im Café du Tunnel in Anwesenheit der beiden Stipendiumsempfänger 2017/18 stattfinden.
Jon Monnard, Jahrgang 1989, ist in Châtel-St-Denis aufgewachsen und wohnt derzeit in Freiburg. Nach einer Ausbildung im Buchhandel und einem Bachelor in Kommunikation und Marketing an der Schule Polycom Lausanne im 2015 hat er an der OS Châtel-St-Denis zu unterrichten begonnen und führt daneben mehrere Mandate in der Kommunikation aus. Sein erster Roman Et à la fois je savais que je n'étais pas magnifique ist dieses Jahr erschienen. Er engagiert sich auch in der Kultur und ist Mitbegründer der Theatergruppe Les Culturés. Das Stipendium wird es Jon Monnard ermöglichen, seine historischen und wissenschaftlichen Recherchen zu vervollständigen und sich dem Schreiben an seinem neuen Roman zu widmen. Dieser handelt vom Schriftsteller Francis Scott Fitzgerald und dessen Gattin Zelda, die in den 1930er-Jahren in eine Schweizer Klinik eingewiesen worden war.
Joséphine de Weck, Jahrgang 1989, ist in Freiburg aufgewachsen, wo sie heute noch lebt. Nach ihrem Studium an der Schauspielschule INSAS in Brüssel hat die Schauspielerin 2016 an der Hochschule der Künste Bern ein Masterstudium in Bühnenkunst abgeschlossen. 2013 gründete sie ihre eigene Theatergruppe Opus 89 collectif und realisierte anschliessend mehrere Theater- und Performanceprojekte sowie Installationen. Joséphine de Weck ist zudem seit 2016 als Feuilletonistin bei der Zeitung La Liberté tätig. Mit dem Stipendium wird sie sich mehrere Monate lang dem Schreiben eines fiktionalen Berichts widmen können, in dem sie ihrer Erfahrung als Hostess am Internationalen Automobil-Salon in Genf verarbeitet und dabei Themen wie die Wahrnehmung des weiblichen und des männlichen Körpers in der Konsumgesellschaft behandelt.
Das Stipendium zur Förderung literarischen Schaffens
Freiburger Schriftstellerinnen und Schriftsteller oder solche, die es werden wollen, sollen sich eine Zeitlang ausschliesslich dem Schreiben widmen können. Um so einen Anreiz für das literarische Schaffen zu schaffen, gewährt die Direktion für Erziehung, Kultur und Sport (EKSD) über ihr Amt für Kultur alle zwei Jahre ein "Stipendium zur Förderung literarischen Schaffens" an ein literarisches Projekt - Roman, Märchen, Novelle, Lyrikband, Theaterstück, Opernlibretto, Filmdrehbuch - in französischer oder deutscher Sprache. Das Thema kann frei gewählt werden. Die nächste Ausschreibung des Stipendiums zur Förderung literarischen Schaffens wird im ersten Quartal 2019 erfolgen.
Jon Monnard und Joséphine de Weck erhalten ein Stipendium zur Förderung literarischen Schaffens
Jon Monnard und Joséphine de Weck erhalten je ein Stipendium des Staates Freiburg zur Förderung literarischen Schaffens für den Zeitraum 2017/18. Diese mit 20 000 bzw. 10 000 Franken dotierten Stipendien werden ihnen die Möglichkeit bieten, sich ausschliesslich der Arbeit an ihren literarischen Projekten zu widmen.
Veröffentlicht am 05. Juli 2017 - 09h45
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Herausgegeben von Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten
Letzte Änderung: 05.07.2017 - 09h45