Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bedeutet, Kinder und Jugendliche in die Lage zu versetzen, globale Herausforderungen und ihre Ursachen zu verstehen und Handlungsoptionen zu ihrer Bewältigung zu erlernen. Die Stärkung dieses interdisziplinären Bildungsbereichs ist eine der Prioritäten der BKAD. Dies steht im Einklang mit der Strategie für nachhaltige Entwicklung des Staates Freiburg 2021-2031 und dem kantonalen Klimaplan 2021-2026. Laut einer kürzlich durchgeführten internen Umfrage bei den Schuldirektionen der 120 obligatorischen Schulen werden über 100 Projekte an den Schulen 1H-11H realisiert.
Ein Schulprojekt unter hundert anderen
Nach zwei Jahren Arbeit mit den Klassen hat die Primarschule Platy das Engagement der Schülerinnen, Schüler und der Lehrpersonen mit einen Biodiversitätspfad sichtbar gemacht. Ausgehend vom Pausenplatz mit seiner Kräuterspirale und den Permakultur-Hügeln als Startpunkt, schlängelt sich der Pfad durch das gesamte Quartier und darüber hinaus. Eine Gelegenheit, die Flora und Fauna zu entdecken, die durch den Bau von Insektenhotels oder Informationstafeln sichtbar gemacht wurden. Ein Projekt für alle, das Verbindungen zwischen den verschiedenen Partnern schafft.
Ein praktischer Leitfaden für die Freiburger Schulen
Die BKAD hat das kantonale Netzwerk für die Koordination der Bildung von BNE beauftragt, einen Leitfaden für Schulen zu erstellen, um deren Entwicklung in Richtung des Ziels der Nachhaltigkeit zu unterstützen. Dieser Leitfaden verfolgt drei Hauptziele. Es geht darum, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in den Schulen zu entwickeln, den Schülerinnen und Schülern die Fähigkeiten und das Wissen zu vermitteln, die sie benötigen, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen, und die soziale Verantwortung zu fördern, insbesondere die Verantwortung für den Erhalt der Umwelt und das Wohlergehen der Gesellschaft. Die regionalen Prioritäten der einzelnen Schulen werden ebenso berücksichtigt wie deren Bedürfnisse. Der Leitfaden versteht sich als «roter Faden» für ein gemeinsames Verständnis der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf allen Schulstufen, einschliesslich der Institutionen der Lehrpersonenbildung.
Und die Gesundheit?
Gesundheit ist in der Tat ein Teil der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit dem neuen direktionsübergreifenden Konzept «Gesundheit in der Schule 2023-2027 für die obligatorische Schule» wurden die Themen «Nachhaltigkeit» und «Klimawandel» integriert. Das Schulnetz21 ist ein Instrument zur Umsetzung der Themen Gesundheit und BNE. Darüber hinaus unterstützt der Klimaplan Umsetzungsmassnahmen in der obligatorischen Schule.
Digitale Bildung: Einbezug der Nachhaltigkeit
Auf pädagogischer Ebene sieht die digitale Bildung eine Sensibilisierung für die digitale Bürgerschaft vor, auch zum Thema Nachhaltigkeit. Auf materieller Ebene wird das Thema Nachhaltigkeit nicht durchgängig berücksichtigt, da die IT-Ausrüstung der Schulen heute von den Gemeinden getragen wird. Die DigiBi-Strategie wird einen harmonisierten Rahmen bieten, der eine vernünftige Nutzung der IT-Ausrüstung und eine auf den pädagogischen Bedürfnissen basierende Ausstattung pro Schulstufe gewährleistet. Ein einheitliches Beschaffungsportal auf kantonaler Ebene mit zugelassenen Anbietern wird es ermöglichen, den gesamten Lebenszyklus der IT-Geräte besser zu kontrollieren und Nachhaltigkeitsstandards für IT-Ausrüstungen festzulegen. Den ökologischen Fussabdruck des Projekts weiter zu reduzieren, bleibt ein Ziel. Eine Arbeitsgruppe soll Vorschläge hinsichtlich Recycling und Reparierbarkeit von Geräten analysieren und konkretisieren.
Ausblick und zu notieren!
Auch die nachobligatorischen Schulen sind im Bereich der nachhaltigen Entwicklung sehr aktiv. Eine spezielle Präsentation ist während der Nachhaltigkeitswoche geplant, die vom 25. bis 28. März 2024 vom Kollegium Sankt-Michael organisiert wird.
Die obligatorischen Schulen sind eingeladen, sich an der Klimawoche vom 13. bis 17. Mai 2024 zu beteiligen. Im gleichen Zeitraum werden die deutschsprachigen Schulen, die Mitglied des Schulnetz21 sind, die Chance haben, im Rahmen der Aktionstage21, bereits laufende oder neue Projekte sichtbar zu machen. Die Aktionstage werden auf der Deutschschweizer Ebene durchgeführt.
Kantonales Netzwerk für die Koordination der Bildung von BNE
Das Netzwerk wurde im Frühjahr 2022 gegründet. Rund 50 Delegierte der französisch- und deutschsprachigen obligatorischen Schulen (SEnOF und DOA), der Schulen der Sekundarstufe II (S2) und der Bildungsinstitutionen für Lehrpersonen (PH und Universität) treffen sich regelmässig, erfassen laufende oder bestehende BNE-Aktivitäten und BNE-Strukturen, tauschen diese untereinander aus und schlagen innovative pädagogische Aktivitäten vor. Neue Impulse ergänzen die bereits bestehenden BNE-Aktivitäten. Derzeit arbeitet das Netzwerk daran, die Vision einer nachhaltigen Freiburger Schule zu skizzieren: Interdisziplinäres, projektorientiertes und zukunftsorientiertes Arbeiten, naturnahe, gesundheitsfördernde und umweltfreundliche Lern- und Lebensräume der Schule, die Förderung von Kreativität und modernen Kommunikationstechnologien – all diese Dimensionen finden hier ihren Platz.